Delegiertenstimmen reichen Biden setzt sich bei Vorwahlen der Demokraten durch
13.03.2024, 00:39 Uhr Artikel anhören
Biden macht's noch einmal: Der amtierende Präsident wird aller Voraussicht nach auch bei den nächsten Wahlen antreten.
(Foto: AP)
US-Präsident Biden steht als Kandidat seiner Partei für die Präsidentschaftswahl im November fest. Nachdem er auch die Abstimmung im Bundesstaat Georgia gewinnt, hat er sich die nötigen Delegiertenstimmen gesichert.
US-Präsident Joe Biden hat laut dem Datenabieter Edison Research bei den Vorwahlen bereits genügend Delegierte gewonnen, um seine Nominierung der Demokratischen Partei zu besiegeln. Biden habe mit den ersten Vorwahlergebnissen aus dem US-Bundesstaat Georgia die nötige Zahl von 1968 Wahlleuten überschritten, noch vor den Ergebnissen aus Mississippi, Washington, den Nördlichen Marianen und den im Ausland lebenden Demokraten, teilte das Datenunternehmen mit.
"Die Wählerinnen und Wähler müssen jetzt über die Zukunft dieses Landes entscheiden: Werden wir aufstehen und unsere Demokratie verteidigen oder werden wir zulassen, dass sie von anderen zerstört wird? Werden wir das Recht auf freie Wahl wiederherstellen und unsere Freiheiten schützen oder werden wir zulassen, dass Extremisten sie uns nehmen?", sagte Biden nach Bekanntgabe der Ergebnisse.
Damit steuert der Wahlkampf auf die erste Neuauflage einer US-Präsidentschaftswahl seit fast 70 Jahren zu. Aller Voraussicht nach wird Donald Trump die Nominierung der Republikanischen Partei nach der Abstimmung in vier Bundesstaaten am Abend für sich entscheiden wird: Trump benötigt weitere 139 Delegierte, um die für die republikanische Präsidentschaftskandidatur erforderlichen 1215 Stimmen zu erreichen. Bei den Abstimmungen in Georgia, Hawaii, Mississippi und Washington geht es um insgesamt 161 Wahlleute.
Biden nahezu konkurrenzlos
Biden und Trump hatten bereits am "Super Tuesday" vergangene Woche bedeutende Gewinne eingefahren. Im Anschluss warf Trumps letzte verbliebene Kontrahentin, die Republikanerin Nikki Haley, hin. Bei den Demokraten ist neben Biden unter anderem noch die weitgehend unbekannte Autorin Marianne Williamson im Rennen - die 71-Jährige liegt in Umfragen bei durchschnittlich knapp vier Prozent und hat bisher keine einzige Delegiertenstimme gewonnen. Der Unternehmer Jason Palmer konnte sich im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa zwar überraschend drei Delegiertenstimmen sichern, ist aber wie Williamson kein ernsthafter Konkurrent für Biden.
Haltung im Gazakrieg kostet Biden Stimmen
Biden ist in seiner Partei dennoch nicht unumstritten. Der 81-Jährige ist der älteste US-Präsident aller Zeiten. Zwar bescheinigte ihm Arzt bescheinigte ihm vor einigen Wochen, uneingeschränkt fit für seinen Job zu sein. Allerdings kommt es immer wieder zu leichten Ausfallerscheinungen, etwa wenn er Zahlen, Personen oder Orte verwechselt.
Abgesehen von seinem Alter hat Biden ein weiteres Problem: Bei einigen Vorwahlen, etwa in den Bundesstaaten Michigan und Minnesota, straften ihn Wählerinnen und Wähler für seine Unterstützung Israels im Gaza-Krieg ab. Eine beachtliche Zahl an Parteianhängern verweigerte Biden dort die Stimme und votierte bei den Vorwahlen für "unentschieden". Die beiden Abstimmungen galten als wichtiger Stimmungstest, weil in den beiden Bundesstaaten verhältnismäßig viele Muslime leben.
Doch nicht nur Muslime dürften Biden in Michigan ihre Stimme verwehrt haben. Auch jüngere, linke Demokraten kritisieren den Präsidenten angesichts der vielen zivilen Opfer des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen. Dass diese Wählergruppe bei der Präsidentenwahl zu den Republikanern abwandert, ist unwahrscheinlich. Für Biden könnte es aber eng werden, sollten viele Wählerinnen und Wähler für einen unabhängigen Drittkandidaten stimmen oder ganz auf eine Stimmabgabe verzichten.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts