US-Unterstützung in Nahost Blinken: Können Palästinenser-Hilfe nicht streichen
01.11.2023, 11:07 Uhr Artikel anhören
Überlebensnotwendige humanitäre Hilfe in Gaza muss aufgestockt werden, meint Blinken.
(Foto: REUTERS)
Während im US-Kongress Stimmen lauter werden, US-Hilfen an die palästinensische Bevölkerung zu stoppen, macht sich Außenminister Blinken für weitere Hilfsgüter stark. Man müsse nicht zwischen der Unterstützung für Israel und der für Zivilisten im Gazastreifen unterscheiden, so Blinken.
US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Gastbeitrag der "Washington Post" für die Unterstützung Israels im Kampf gegen die Palästinenserorganisation Hamas und für gleichzeitige Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geworben. Die Hilfe für die mehr als zwei Millionen Palästinenser dort zu streichen, wie einige Mitglieder des US-Kongresses forderten, wäre ein schwerer Fehler, schrieb Blinken in dem Beitrag. Dies könnte Israels Sicherheit unterminieren und die Stabilität in der Region gefährden.
Zudem stehe die Bewältigung der humanitären Krise im Gazastreifen auch im Einklang mit den tiefsten Grundsätzen der USA, wonach jedes zivile Leben gleichermaßen wertvoll und gleichermaßen schützenswert sei - unabhängig von Nationalität, Glauben, Geschlecht oder Alter. "Ein Zivilist ist und bleibt ein Zivilist", so Blinken wörtlich.
Die Menschen im Gazastreifen hätten zudem nichts mit den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober und den mehr als 1400 Toten auf israelischem Boden zu tun. Sie könnten dafür nicht verantwortlich gemacht werden, sondern seien Opfer und müssten geschützt werden. Deshalb müssten Wasser, Medizin, Treibstoff und andere überlebensnotwendige humanitäre Hilfe deutlich aufgestockt werden und sofort Gaza erreichen, so Blinken. Die USA könnten dies aber nicht allein schultern, sondern hätten bereits mehr als 30 Staaten hinter sich versammelt, um dieses Ziel zu erreichen.
Zugleich machte der US-Außenminister klar, dass sich die USA nicht zwischen der Verteidigung Israels und der Unterstützung palästinensischer Zivilisten entscheiden müssten. "Wir können und müssen beides tun", schrieb Blinken. "Nur so können wir fest an der Seite eines unserer engsten Verbündeten stehen, unschuldige Leben schützen, die internationalen Regeln einhalten, (....) und den einzig gangbaren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser bewahren: Zwei Staaten für zwei Völker."
Quelle: ntv.de, mba/dpa