Noch kein Ende des Atomprogramms Bolton: USA nicht naiv in Nordkorea-Frage
06.08.2018, 07:26 Uhr
John Bolton sagt, die USA seien nicht naiv, was Nordkorea angeht.
(Foto: AP)
Ein UN-Bericht zeigt, dass Nordkorea weiter nukleares Material herstellt. War die US-Regierung zu naiv im Umgang mit Diktator Kim? Der Sicherheitsberater Trumps, John Bolton, weist diesen Vorwurf nun zurück.
Die USA machen sich nach Worten des Nationalen Sicherheitsberaters, John Bolton, keine Illusionen über eine Denuklearisierung Nordkoreas. Es gebe "niemanden in der Regierung", der "naiv" hinsichtlich der Aussichten sei, "dass Nordkorea die Denuklearisierung tatsächlich umsetzt", sagte Bolton am Sonntag dem US-Sender Fox News.
Es könne "gut sein, dass der Punkt kommt", an dem die USA zu dem Schluss kämen, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un es mit der Denuklearisierung nicht ernst meine. Bolton verteidigte zugleich das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump. Dieser habe alles getan, um es Kim zu ermöglichen, seine Zusagen einzuhalten.
Auf die Frage, wie lange die USA warten wollten, sagte Bolton, das hänge davon ab, ob Nordkorea guten Willen zeige. "Wenn sie eine strategische Entscheidung treffen, Atomwaffen aufzugeben, können sie das innerhalb eines Jahres tun", sagte Bolton. "Wir warten darauf, Beweise zu sehen, dass diese strategische Entscheidung tatsächlich getroffen wurde."
Bei dem historischen Gipfeltreffen mit Trump im Juni hatte Kim die "Denuklearisierung" seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde jedoch nicht genannt. Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage. Trump hatte nach dem Gipfeltreffen indes verkündet, es gebe "keine nukleare Bedrohung durch Nordkorea mehr".
In einem Bericht von UN-Experten an den US-Sicherheitsrat hieß es zuletzt, Nordkorea habe sein Atomwaffen- und Raketenprogramme nicht gestoppt und umgehe die ihm auferlegten harten Strafmaßnahmen. US-Außenminister Mike Pompeo hatte jüngst bei einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er dennoch als "produktiv". Es gebe "Fortschritte".
Quelle: ntv.de, vpe/AFP