Politik

Nachfolger für Gauck gesucht Bosbach bringt Schäuble ins Gespräch

Führt das Finanzministerium: Wolfgang Schäuble.

Führt das Finanzministerium: Wolfgang Schäuble.

(Foto: REUTERS)

Bundespräsident Gauck wird wohl auf eine zweite Amtszeit verzichten. Noch ist der Schritt zwar nicht offiziell, doch das Rennen um seine Nachfolge läuft bereits.

Nach Berichten über den angeblichen Verzicht von Bundespräsident Joachim Gauck auf eine zweite Amtszeit hat die Debatte über einen möglichen Nachfolger begonnen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach äußerte sich in der "Bild am Sonntag" lobend über Bundesfinanzminister und CDU-Politiker Wolfgang Schäuble.

"Wolfgang Schäuble hat 44 Jahre parlamentarische Erfahrung, er hat sich in hohen Staatsämtern hervorragend bewährt und genießt auch international ein hohes Ansehen", sagte Bosbach. "Selbst die politische Konkurrenz wird das nicht ernsthaft bestreiten können."

Der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs brachte dagegen Frank-Walter Steinmeier (ebenfalls SPD) ins Gespräch. Der Außenminister "wäre ein sehr guter Bundespräsident", sagte der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD der "Welt am Sonntag". Steinmeier genieße eine "hohe Akzeptanz und ist in der Lage, die notwendige Überparteilichkeit herzustellen". Seine Wahl "wäre nicht der Sieg einer Partei, sondern ein Sieg fürs Land". Wie nur wenige andere sei Steinmeier in der Lage, das Land "zusammenzuhalten und zusammenzuführen".

Union will eigenen Kandidaten

Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, Gauck wolle auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit im kommenden Februar verzichten. Er wolle dies am Dienstag öffentlich verkünden. Am Montag wolle der 76-Jährige Bundeskanzlerin Angela Merkel im Schloss Bellevue treffen. Union, SPD und Grüne befürworteten eine zweite Amtszeit des parteilosen früheren Pastors aus Rostock.

Gauck war nach dem Rücktritt von Christian Wulff 2012 als gemeinsamer Kandidat von Union, SPD, FDP und Grünen zum Bundespräsidenten gewählt worden. Die Union will dem "Spiegel" zufolge einen eigenen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten nominieren, falls Gauck tatsächlich nicht mehr antritt. Kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 könnten CDU/CSU aus taktischen Gründen weder einen gemeinsamen Kandidaten mit der SPD noch mit den Grünen präsentieren, hieß es unter Verweis auf das Umfeld von Kanzlerin Merkel. Die Bundesversammlung, die das Staatsoberhaupt wählt, tritt am 12. Februar 2017 zusammen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen