Der gewaltsame Sturm auf das US-Kapitol hat auch Folgen für die deutsche Politik: Laut Bundestagspräsident Schäuble wird der Reichstag ab sofort von der Berliner Landespolizei besser bewacht. Spitzenpolitiker reagieren auf die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen unterschiedlich.
Der Sturm auf das US-Kapitol sorgt weltweit für Entsetzen. Ohne große Gegenwehr konnten militante Trump-Anhänger in das historische Gebäude vordringen. Das beschäftigt nun auch Bundestagspräsident Schäuble, der die Sicherheit des deutschen Parlamentsgebäudes anpassen will.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnt für den anstehenden Corona-Gipfel von Bund und Ländern eine strenge Abwägung zwischen dem Schutz des Lebens und den Nachteilen der Maßnahmen an. Die Entscheidungen haben gewaltige, komplexe Auswirkungen.
Seit dem Wochenende laufen in Deutschland die Corona-Impfungen. CDU-Politiker Friedrich Merz fordert, bereits Geimpften ihre Grundrechte zurückzugeben. Auch wenn für andere weiter Einschränkungen gelten. Damit stellt er sich gegen seine Unionskollegen Schäuble, Spahn und Seehofer.
Während der Kampf um den CDU-Vorsitz noch nicht entschieden ist, schaut Schäuble bereits auf die anstehende Bundestagswahl. Nach Ansicht des 78-Jährigen muss der nächste Kanzlerkandidat nicht zwingen aus der CDU kommen - den Job könnte auch jemand aus Bayern übernehmen.
Wer in Deutschland zuerst geimpft werden soll, das ist noch nicht entschieden. Es gibt lediglich eine Empfehlung. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble rechnet derweil noch mit Änderungen bei der Reihenfolge, in der die Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft werden soll.
Tausenden Mitarbeitern von Bundestagsabgeordneten wird einem Medienbericht zufolge eine Prämie von bis zu 600 Euro steuerfrei ausgezahlt. Dieser Corona-Bonus ist als Anerkennung ihrer zusätzlichen Arbeitsbelastung während der Krise gedacht, sorgt aber genau deswegen für Kopfschütteln.
Tausende Demonstranten vor der Tür, eine aufgeheizte Atmosphäre im Inneren: Die Verabschiedung des Infektionsschutzgesetzes erhitzt die Gemüter. Im Bundestag werden Abgeordnete von rechten Aktivisten und Corona-Leugnern bedrängt. Die Fraktionen sind empört - über die AfD.
Alle wollen alt werden - aber keiner will alt sein. Und wenn man dann tatsächlich alt ist, was dann? Dann stehen die Fragen im Raum, die sich vorher keiner zu stellen getraut hat. Die Berliner Pflegekonferenz will das ändern.
Seit zwei Wochen gilt im Bundestag eine vom Parlamentspräsidenten Schäuble verfügte Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Die AfD begehrt dagegen auf. Abgeordnete und Mitarbeiter bezweifeln, dass Schäuble das Recht zu der Anordnung hat - und wollen sie ignorieren.
Ruck-Zuck durchregieren konnte die Exekutive bei der ersten Welle. Die Opposition war zahm, die Länder zogen an einem Strang, die Bevölkerung verängstigt und willens, Entbehrungen hinzunehmen. Das ist vorbei. Von Benjamin Konietzny
Vor allem an Jahrestagen hätten die Deutschen eine Neigung, eher auf Probleme als auf Erfolge hinzuweisen, sagt Bundestagspräsident Schäuble im Interview mit RTL und ntv. Aber: "Verglichen mit anderen geht's uns ziemlich gut."
Die AfD im Bundestag hält es mit dem Abstand und den Masken eher lax: Wer will, darf sich an die Corona-Regeln halten. Eine einheitliche Linie gibt es nicht. Nun ist die Infektion eines Abgeordneten und eines Mitarbeiters bekannt geworden. Parlamentspräsident Schäuble sieht sich zu einem Tadel gezwungen.
Seit Jahrzehnten beeinflusst Wolfgang Schäuble die deutsche Politik. Mit seinen fast 78 Jahren könnte man meinen, es sei Zeit für den Ruhestand. Doch der Bundestagspräsident will es noch mal wissen und tritt bei der kommenden Bundestagswahl erneut an.
Bundestagspräsident Schäuble denkt offenbar ernsthaft über eine weitere Legislaturperiode im Deutschen Bundestag nach. Das soll er Parteifreunden gesagt haben. Eine Überraschung dürfte der Schritt für die CDU nicht sein.
Die EU durchleidet eine schwere Wirtschaftskrise. Bundestagspräsident Schäuble hatte in der Schuldenkrise schon einmal ähnliches erlebt. Der frühere Finanzminister zieht seine Schlüsse daraus und fordert, diesmal die Chancen der Krise zu nutzen - und eine Wirtschaftsunion anzustreben.