Interner Zoff geht weiterBrandenburger BSW-Fraktionsvize legt Finanzminister Austritt nahe

Ein interner Streit führt zum Parteiaustritt von vier Brandenburger BSW-Abgeordneten. Damit endet die Auseinandersetzung aber nicht. Fraktionsvize Dorst lobt zwar die Arbeit von Finanzminister Crumbach, fordert ihn aber dennoch zum Austritt aus der Fraktion auf.
Der interne Streit in der Brandenburger BSW-Landtagsfraktion droht zu eskalieren. Der stellvertretende Fraktionschef Christian Dorst rief BSW-Finanzminister Robert Crumbach dazu auf, freiwillig aus der Fraktion auszuscheiden.
"Ich halte Herrn Crumbach weiterhin für einen guten Finanzminister, aber für ein völlig ungeeignetes Fraktionsmitglied", sagte Dorst vor Beginn einer Fraktionssitzung. "Ich sehe nur darin überhaupt eine Lösung, die uns irgendwie wieder in stabiles Fahrwasser bringt." Und Dorst betonte: "Natürlich würde ich von ihm erwarten, dass er freiwillig darauf verzichtet."
Der Hintergrund ist der Streit über zwei Medienstaatsverträge zur Rundfunkreform und zum Jugendmedienschutz, über die der Landtag am Mittwoch entscheiden will. Die Mehrheit der BSW-Fraktion will dagegen stimmen, während Crumbach dafür ist.
Vier bereits aus der Partei ausgetretene BSW-Abgeordnete wollen den Saal verlassen, um den Mehrheitsbeschluss nicht zu gefährden. Dorst warf Crumbach vor, er setzte sich mit einem Ja über den Mehrheitsbeschluss der Fraktion hinweg. Das sei die Ursache des ganzen Dilemmas. Bei einer Krisensitzung am vergangenen Freitag waren die Konflikte nicht ausgeräumt worden.
Fraktionschef Niels-Olaf Lüders sagte, über eine Trennung von Amt und Mandat müsse die Partei entscheiden.