Politik

Rolle Trumps unklar Brennan sieht Hinweise auf Kreml-Kontakte

John Brennan beantwortete Fragen im Abgeordnetenhaus.

John Brennan beantwortete Fragen im Abgeordnetenhaus.

(Foto: AP)

Es gab eine Kommunikation zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, sagt Ex-CIA-Chef Brennan. Die Geheimdienste des Kreml seien eine "ernste Bedrohung". Zur Rolle des US-Präsidenten schweigt er vielsagend.

Der ehemalige CIA-Chef John Brennan hat Hinweise auf Kontakte zwischen dem Trump-Wahlkampfteam und russischen Regierungsstellen während des US-Wahlkampfes 2016 bestätigt. "Ich habe Informationen und Geheimdiensterkenntnisse gesehen, die auf Kontakte zwischen russischen Regierungsstellen und Personen hinweisen, die im Trump-Wahlkampf involviert waren", sagte Brennan in öffentlicher Sitzung des Geheimdienstausschusses des Abgeordnetenhauses.

Auf die Frage, ob Trump persönlich Kontakte zu russischen Regierungsstellen unterhalten habe, sagte Brennan: "Darüber kann ich in öffentlicher Sitzung nicht reden." Er könne auch nicht sagen, ob die Kontakte tatsächlich zu einer Zusammenarbeit geführt hätten. Russland habe aber auf "dreiste Weise" die US-Wahl gestört.

Die Informationen hatten jedoch für die CIA eine ausreichende Basis dargestellt, um genauer hinzusehen. Die geheimdienstlich erlangten Informationen seien an die Bundespolizei FBI als zuständige Ermittlungsbehörde weitergegeben worden.

Brennan erklärte, Russland versuche seit geraumer Zeit, Einfluss auf US-Wahlen zu nehmen, die Bemühungen Moskaus gingen weiter. "Die Bedrohung durch russische Geheimdienste ist eine ernste Bedrohung", sagte er. Er gehe davon aus, dass Russland seine Strategie ständig anpasse.

Bat Trump Coats um Entlastung?

Unterdessen sagte der amtierende Nationale Geheimdienstdirekter Dan Coats vor dem Verteidigungsausschuss des Senats, er wolle sich öffentlich nicht dazu äußern, ob er von Trump persönlich gebeten worden sei, eine mögliche Verwicklung in die Russland-Affäre zu verneinen. Allgemein sagte Coats, eine solche Bitte sei unpassend.

US-Medien hatten am Vortag Berichte veröffentlicht, Trump habe Coats und einen weiteren Geheimdienstler gebeten, ihn vom Vorwurf freizusprechen, in die Affäre verwickelt zu sein. Die Auftritte von Coats und Brennan gehören zu einer Reihe von Anhörungen hochrangiger Sicherheitsleute vor Kongress-Ausschüssen. In den nächsten Wochen wird auch der von Trump entlassene FBI-Chef James Comey erwartet. In der Russland-Affäre ist inzwischen mit Comeys Amtsvorgänger Robert Mueller ein Sonderermittler aktiv.

Laut Brennen hat Trump auch Grundregeln beim Umgang mit Geheimdienstinformationen verletzt, als er mit Vertretern Russlands sprach. Geheimdienstinformationen würden seit langer Zeit in bestimmten Situationen auch an Russland weitergegeben, sagte Brennan.
Allerdings nicht an den Außenminister oder den Botschafter, sondern innerhalb der Geheimdienste, sagte Brennan. Dies sichere, dass die Informationen von Fachleuten behandelt und eingeschätzt würden.

Quelle: ntv.de, vpe/rpe/dpa

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