Tusk scherzt auf Instagram Brexit-Witz verärgert britischen Minister
23.09.2018, 15:41 Uhr
Jeremy Hunt ist nicht glücklich über das Gebaren von EU-Führern in Sachen Brexit.
(Foto: REUTERS)
Der Seitenhieb von EU-Ratspräsident Tusk an die britische Premierministerin auf Instagram kommt auf der Insel nicht gut an. Außenminister Hunt kritisiert diesen als "Beleidigung". Auch der französische Präsident solle seine Zunge hüten, findet Hunt.
Obwohl Engländer für ihren Humor bekannt sind, kennt dieser offensichtlich beim Thema Brexit Grenzen. Jedenfalls deutet darauf die Reaktion des britische Außenministers Jeremy Hunt auf einen Instagram-Post zum Brexit von EU-Ratspräsident Donald Tusk hin. Diesen könnte man durchaus als pikiert bezeichnen.
Der Stein des Anstoßes: Unter einem Foto von der britischen Premierministerin Theresa May und Tusk am Kuchenbüffet auf dem informellen EU-Gipfel in Salzburg stand: "Ein Stück Kuchen vielleicht? Tut mir leid, keine Kirschen." Der Post war eine Anspielung auf die "Rosinenpickerei", die London oft bei den Brexit-Verhandlungen vorgehalten wird. Im Englischen ist dann von "cherry picking" die Rede, übersetzt also "Kirschenpickerei".
Die Premierministerin zu beleidigen, sei nicht der Weg, um eine Lösung in dieser schwierigen Lage zu finden, monierte Hunt am Wochenende in einem BBC-Interview. Der britische Außenminister warnte Tusk, die Situation nicht anzuheizen. Auch den französischen Präsident Emmanuel Macron kritisierte er in diesem Zusammenhang: Dieser hatte die Anführer der Brexit-Kampagne öffentlich als "Lügner" bezeichnet.
"Werden uns wehren"
Hunt kritisierte zudem die Herangehensweise der EU an die Brexit-Verhandlungen. "Was Theresa May sagt, ist: 'Verwechseln sie britische Höflichkeit nicht mit Schwäche'." Der Politiker warnte zudem, dass die EU Großbritannien besser nicht in eine schwierige Lage bringen solle: "Wir werden uns dagegen wehren - so eine Art von Nation sind wir."
Die Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens Ende März 2019 kommen nicht voran. Wichtigster Streitpunkt ist, wie künftig Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden könnten.
Quelle: ntv.de, kst/dpa