Warnschüsse von Südkorea Brisanter Zwischenfall mit Booten aus Nordkorea
09.03.2022, 09:32 Uhr
Ein Patrouillenboot der südkoreanischen Marine (Archiv).
(Foto: AP)
Ein nordkoreanisches Boot fährt offenbar versehentlich über die Seegrenze vor der Westküste der koreanischen Halbinsel. Das hat Folgen. Die Crew wird von Südkorea festgenommen. Besonders brisant wird der Zwischenfall, als ein Patrouillenboot aus Nordkorea zur Hilfe kommen will.
Bei einem brisanten Zwischenfall auf See hat Südkorea ein nordkoreanisches Boot beschlagnahmt und sieben Besatzungsmitglieder festgenommen. Als ein nordkoreanisches Patrouillenboot habe eingreifen wollen, seien Warnschüsse abgefeuert worden, teilte ein Vertreter des südkoreanischen Verteidigungsministeriums mit. Der Vorfall ereignete sich demnach am Dienstagmorgen, einen Tag vor der Präsidentenwahl in Südkorea.
Das nordkoreanische Patrouillenboot habe die De-facto-Seegrenze vor der Westküste der koreanischen Halbinsel überquert, als es das andere nordkoreanische Boot verfolgt habe, das in Richtung Süden gefahren sei, erklärte der Ministeriumsvertreter. Nachdem der Warnschuss abgegeben worden sei, habe das nordkoreanische Patrouillenschiff in Richtung Norden abgedreht.
Die sieben festgenommenen Besatzungsmitglieder des beschlagnahmten Schiffes wurden den Angaben zufolge von den südkoreanischen Behörden zu den Gründen für das Überschreiten der Seegrenze befragt. Auf ihrem Boot hätten sich keine Waffen befunden. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, die Crew-Mitglieder hätten ausgesagt, dass sie wegen eines "Navigationsfehlers" die Seegrenze überquert hätten, und "ausdrücklich eine Rückkehr" nach Norden gefordert. Dies wollte der Ministeriumsvertreter nicht bestätigen.
Ein Patrouillenboot, das die De-facto-Seegrenze zwischen beiden Ländern überquere, habe "unweigerlich eine politische Dimension, weil es am Vortag der südkoreanischen Präsidentenwahl passiert ist", sagte Leif-Eric Easley, Professor an der Ewha-Universität.
Quelle: ntv.de, tno/AFP