Politik

Besonders ethnische Minderheiten Briten: Russischer Osten trägt Hauptlast des Krieges

Offizielle Opferzahlen gibt es in diesem Krieg kaum.

Offizielle Opferzahlen gibt es in diesem Krieg kaum.

(Foto: via REUTERS)

Genaue Opferzahlen im Krieg gegen die Ukraine sind aus Moskau nicht zu bekommen. Britische Verteidigungsexperten nennen auch keine konkreten Zahlen, identifizieren aber bestimmte Regionen, deren Blutzoll besonders hoch ist.

Die russische Führung schirmt nach Ansicht der britischen Regierung die Bewohner großer Städte weitgehend von den Folgen des Krieges in der Ukraine ab. In einem Bericht des Verteidigungsministeriums hieß es am Sonntag, Russlands reichste Städte Moskau und St. Petersburg blieben verhältnismäßig verschont von den "extrem schweren Verlusten". Aus vielen östlichen Regionen sei die Zahl der getöteten Soldaten wohl mehr als 30 Mal so hoch wie in Moskau.

Von diesem Ungleichgewicht seien besonders ethnische Minderheiten betroffen. Beispielsweise gehörten in der Stadt Astrachan 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen. Es werde wohl auch weiterhin ein Hauptanliegen der russischen Militärführung bleiben, die wohlhabenderen und einflussreicheren Teile der Bevölkerung abzuschirmen, so die Einschätzung der britischen Geheimdienste. Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

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Ende Februar schätzte die "New York Times", dass sich die Zahl der in der Ukraine getöteten und verwundeten russischen Truppen der Marke 200.000 nähert. US-Beamte warnen aber, dass die Zahl der Opfer schwer abzuschätzen ist. Es wird angenommen, dass Moskau seine Kriegstoten und Verletzten routinemäßig zu niedrig ansetzt. Die Kämpfe in und um die ostukrainische Stadt Bachmut und die Stadt Soledar haben vermutlich zahlreiche Opfer gefordert.

Nach Auffassung von Militäranalysten schickt das russische Militär schlecht ausgebildete Rekruten und ehemalige Sträflinge an die Front, direkt in den ukrainischen Beschuss. Der Verlust von Menschenleben stelle für Russlands Präsident Wladimir Putin jedoch kaum ein Problem dar. In Russland gebe es so gut wie keine politische Opposition. Die russische Propaganda stellt den Krieg als den wichtigsten Kampf seit dem Zweiten Weltkrieg dar, als mehr als acht Millionen sowjetische Soldaten ihr Leben verloren.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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