Abrechnung mit Demonstranten Kuleba: "Jeder Ukrainer will mehr Frieden"
13.03.2023, 11:21 Uhr (aktualisiert)
Wer den angegriffenen Ukrainern keine Waffen geben wolle, der wolle ihren Tod, argumentiert Kuleba.
(Foto: IMAGO/Future Image)
Rund 13.000 Menschen können Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer Ende Februar für ihre Demonstration am Brandenburger Tor mobilisieren. Sie fordern das Ende der Waffenlieferungen in die Ukraine und Verhandlungen mit Russland. Der ukrainische Außenminister hält die Forderungen für heuchlerisch.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den Teilnehmenden der von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer organisierten Kundgebung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine in Berlin den aufrichtigen Friedenswillen abgesprochen. "Ich versichere Ihnen, dass jeder einzelne Ukrainer, selbst der Soldat im Schützengraben, der den russischen Soldaten tötet, der ihn in diesem Moment angreift, mehr Frieden will als der friedfertigste Demonstrant am Brandenburger Tor", sagte Kuleba der "Bild am Sonntag".
"Diese Leute müssen ehrlich sein", forderte er in der Zeitung. "Anstatt unter dem Slogan 'Stoppt den Krieg durch Waffenlieferungen' zu werben, sollten sie schreiben, was sie wirklich meinen: 'Lasst die Russen Ukrainer töten, foltern und vergewaltigen'. Denn wenn wir keine Waffen haben, um uns zu verteidigen, wird genau das passieren."
Desweiteren forderte Kuleba in dem Blatt von Deutschland eine zügige Lieferung von mehr Munition. Der Mangel sei das dringlichste Problem im Kampf gegen russischen Besatzer. "Deutschland könnte wirklich mehr bei der Munition helfen. Mit Artillerie-Munition", sagte der Minister.
An der von Wagenknecht und Schwarzer organisierten Kundgebung zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs hatten Ende Februar nach Schätzungen der Polizei 13.000 Menschen teilgenommen. Eine zugrunde liegende Petition, die inzwischen von über 700.000 Personen – darunter auch führende AfD-Politiker - unterzeichnet wurde, forderte ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine und die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 12. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ino/AFP