Versuchter Mord in Shoppingmall Bruder von Safia S. muss lange ins Gefängnis
08.06.2017, 13:33 Uhr
Saleh S. soll ausgesagt haben, er habe so viele Menschen töten wollen wie möglich.
(Foto: picture alliance / Holger Hollem)
Saleh S. wollte seiner eigenen Aussage zufolge so viele Menschen wie möglich töten. Deswegen muss der Islamist aus Hannover nun für acht Jahre in Haft. Dort sitzt bereits seine jüngere Schwester, die ebenfalls mit einer Terrorattacke zu trauriger Berühmtheit gelangte.
Wegen eines Brandanschlags in Hannover ist der ältere Bruder der bereits verurteilten IS-Sympathisantin Safia S. zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 18-jährigen Saleh S. wegen versuchten Mordes in sieben Fällen schuldig. Der Angeklagte hatte dem Gericht zufolge gestanden, am 5. Februar 2016 aus islamistischen Motiven zwei Molotow-Cocktails in den Haupteingang eines Einkaufszentrums in Hannover geworfen zu haben.
Nach eigener Aussage habe er so viele Menschen wie möglich töten wollen, sagte ein Gerichtssprecher nach dem unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Verfahren. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand. Das Gericht befand den 18-Jährigen nach einem psychiatrischen Gutachten für voll schuldfähig. Wegen des hohen erzieherischen Bedarfs soll er die Jugendstrafe in einer sozialtherapeutischen Einrichtung absitzen. Die Bundesanwaltschaft hatte acht Jahre Haft, die Verteidigung eine geringere Strafe gefordert.
Salehs ebenfalls radikalisierte, zur Tatzeit 16-jährige Schwester Safia war im Januar wegen einer Messerattacke auf einen Bundespolizisten im Hauptbahnhof von Hannover zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Beamte überlebte schwer verletzt.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa