Politik

"Wir sind nicht kriegsbereit" Aktivisten protestieren vor Anwerbebüro der Bundeswehr in Köln

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In Köln findet derzeit ein Protestcamp statt.

In Köln findet derzeit ein Protestcamp statt.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Sie wollen nicht sterben für Deutschland: Antikriegs-Aktivisten blockieren in Köln ein Büro der Bundeswehr, in dem neue Rekruten angeworben werden. Trotz der Aktion läuft das Geschäft weiter. Die Aktivisten haben ohnehin weitere Pläne in petto.

In Köln hat das Antikriegsbündnis "Rheinmetall entwaffnen" am Morgen nach eigenen Angaben den Zugang zu einem regionalen Karrierecenter der Bundeswehr blockiert. Man wolle damit im Rahmen der "Aktionstage" gegen die Wehrpflicht protestieren, teilte das Bündnis mit.

Trotz der Protestaktion läuft der Betrieb weiter. "Der Dienstbetrieb ist bei uns - Stand jetzt - nicht gestört", sagte eine Sprecherin der Bundeswehr in Köln. Sie sprach von einer Demonstration. Das Bündnis hat nach eigenen Angaben den Zugang zu dem Gebäude blockiert.

"Wir sind nicht kriegsbereit! Wir wollen mit den Kriegen der Herrschenden nichts zu tun haben und sind nicht bereit, für ein Land zu sterben, das uns sämtliche soziale Infrastruktur immer mehr wegkürzt", hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei bestätigte die Blockade.

Demo vor dem Haus von Rheinmetall-Chef geplant

Wie viele Personen vor Ort seien, könne man aber noch nicht sagen. Ob es ruhig sei, ebenfalls nicht. "Wir wissen bisher nur, dass da was passiert", meinte ein Polizeisprecher. Die Bundesregierung will heute in einer Kabinettssitzung im Verteidigungsministerium die Weichen für einen neuen Wehrdienst stellen.

Das Bündnis "Rheinmetall entwaffnen" hat sich derzeit zu einem fünftägigen Protestcamp zusammengefunden. Für Donnerstag planen die Aktivisten eine Demonstration vor dem Wohnsitz des Rheinmetall-Chefs Armin Papperger. "Wir werden den Rheinmetall-Chef dort höchstpersönlich mit dem Schicksal der Familien konfrontieren, die in Gaza und Jemen durch Rheinmetall-Waffen Angehörige verloren haben oder selbst schwer verletzt wurden", erklärte eine Sprecherin des Bündnisses.

Die Bundeswehr muss für die neuen Nato-Ziele und als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland in der stehenden Truppe und der Reserve kräftig aufwachsen. Ein neuer und attraktiver gestalteter Wehrdienst, der aber zunächst auf Freiwilligkeit setzt, soll zentraler Baustein für mehr Personal sein.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa

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