Attacken von Corona-Leugnern Bürgermeister wehren sich gegen Morddrohungen
19.02.2022, 17:07 Uhr
Einige Gegner der Corona-Maßnahmen greifen zu radikaleren Mitteln und bedrohen Politiker ganz offen.
(Foto: picture alliance/dpa/Malte Krudewig/Dpa)
Von anonymen Beleidigungen bis hin zu Fackelaufzügen vor dem privaten Wohnhaus - während der Corona-Pandemie werden Kommunalpolitiker von Maßnahmen-Gegnern direkt bedroht. Mit einem offenen Brief setzt eine Gruppe junger Bürgermeister und Bürgermeisterinnen einen Hilferuf ab.
27 junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen haben in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hingewiesen. "Seit Dezember häufen sich Vorfälle, welche nicht hinnehmbar sind", heißt es in dem Schreiben, über das das Portal "Business Insider" berichtete. Angeprangert werden darin auch Fackelzüge vor privaten Wohnhäusern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern.
Beklagt werden in dem Brief dem Bericht zufolge Morddrohungen im Internet gegen Bürgermeister wie Christof Bolay, Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Genannt wird auch der Fall des Bürgermeisters der hessischen Stadt Wetzlar, Manfred Wagner, der zeitweise unter Polizeischutz gestellt wurde, nachdem ihm "Hausbesuche" angedroht worden waren.
Versammlungen von Fackelträgern vor privaten Wohnsitzen hatte es bei der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping gegeben, aktuell aber auch beim Oberbürgermeister von Halberstadt, Daniel Szarata. Dieser saß vergangenen Montag mit seiner Familie zu Hause, als rund 700 teils rechtsextreme Demonstrierende mit Fackeln und Pyrotechnik vor seinem Haus aufzogen.
"Insgesamt geraten die Kommunen immer stärker in den Fokus", zitiert das Portal weiter aus dem Brief. Angeprangert würden dort auch Beleidigungen und Sachbeschädigungen. Initiiert wurde das Schreiben demnach vom "Netzwerk junger Bürgermeister*innen", das nach eigenen Angaben rund 650 Mitglieder hat.
Quelle: ntv.de, jhe/AFP