Politik

Schaden mit nationalem Ausmaß Bund will Bauern mit Millionen unterstützen

Die Bauern haben dieses Jahr 35,6 Millionen Tonnen Getreide geerntet, ein Rückgang von 26 Prozent.

Die Bauern haben dieses Jahr 35,6 Millionen Tonnen Getreide geerntet, ein Rückgang von 26 Prozent.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die diesjährige Ernte der Bauern fällt noch schlechter aus als erwartet. Der Bund plant deshalb laut einem Bericht für die Landwirte ein Hilfsprogramm in dreistelliger Millionenhöhe. Allerdings sollen die Länder die Hälfte der Kosten übernehmen.

Der Bund will ein Hilfsprogramm für von Dürreschäden betroffene Landwirte in dreistelliger Millionenhöhe auflegen. Die Ernteeinbußen wegen Trockenheit und Hitze würden von der Bundesregierung als "Schadensereignis nationalen Ausmaßes" eingestuft, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Koalitionskreise. Die von den Ländern an den Bund gemeldete, bereinigte Schadenssumme liege demnach "unter einer Milliarde Euro" und werde von dem Hilfsprogramm abgedeckt.

Geplant sind laut dem Bericht einerseits direkte Zuschüsse und andererseits Liquiditätsdarlehen. Die Unterstützung soll an Bedürftigkeit und Betroffenheit geknüpft werden und Bauern zugutekommen, deren Betriebe in den vergangenen drei Jahren mehr als 30 Prozent weniger Gewinn gemacht haben.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will demnach aber die Hilfen des Bundes daran knüpfen, dass die Länder sich zu 50 Prozent an den Kosten beteiligen. Dazu solle "so schnell wie möglich" eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern geknüpft werden, hieß es in Koalitionskreisen. Am Mittag will sich Klöckner zu möglichen Hilfen für die Landwirte äußern. Eigentlich sind für Hilfsmaßnahmen bei Extremwetterereignissen die Länder zuständig, bei Ereignissen von nationalem Ausmaß kann aber auch der Bund einspringen.

"Miserable Getreideernte"

Die deutschen Landwirte haben nach den Worten von Bauernpräsident Joachim Rukwied angesichts der Dürre in diesem Jahr eine "miserable Getreideernte" eingefahren. Die Ernte betrage 35,6 Millionen Tonnen, ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, sagte Rukwied in Berlin. Gegenüber der durchschnittlichen Menge von 2013 bis 2017 sei das ein Rückgang von 26 Prozent, "Die Ernte fällt noch schlechter aus als anfangs erwartet".

Zu der schlechten Getreideernte kämen Einbußen bei Kartoffeln, Zuckerrüben und Grundfutter für die Tiere, fügte der Präsident des Deutschen Bauernverbands hinzu. Das derzeitige Schadensbild bestätige die ersten Befürchtungen. Der Verband halte es daher für "dringend geboten, dass Bund und Länder ein Hilfsprogramm mit Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Betriebe rasch auf den Weg bringen", sagte Rukwied bei der Vorstellung der Erntebilanz.

Quelle: ntv.de, cam/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen