Politik

Entlastung für Geringverdiener Bundestag segnet höheres Wohngeld ab

Von dem Wohngeld sollen nach der Reform insgesamt rund 660.000 Haushalte profitieren.

Von dem Wohngeld sollen nach der Reform insgesamt rund 660.000 Haushalte profitieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Etwa 480.000 Haushalte in Deutschland erhalten Wohngeld, weil ihr Einkommen nicht für die monatliche Miete reicht. Um ihnen bezahlbaren Wohnraum zu garantieren, verabschiedet der Bundestag eine Reform der Leistung. Noch ist die Änderung aber nicht endgültig beschlossen.

Haushalte mit geringem Einkommen sollen ab dem Jahreswechsel mehr Wohngeld erhalten. Der Bundestag hat die Änderung mit den Stimmen der Großen Koalition und der AfD verabschiedet. Linke, Grüne und FDP enthielten sich. Der Bundesrat muss ebenfalls noch zustimmen.

Aktuell erhalten etwa 480.000 Haushalte Wohngeld. Sie leben knapp über dem Hartz-IV-Niveau, ihr Einkommen reicht nicht für die Miete. Die meisten Empfänger - 74 Prozent - bekamen 2017 knapp 200 Euro im Monat. Bund und Länder tragen die Kosten je zur Hälfte.

Von der Reform könnten insgesamt rund 660.000 Haushalte mit Wohngeld profitieren. Laut einer Berechnung im Auftrag des Innenministeriums wären anschließend 180.000 weitere berechtigt, die Leistung zu beantragen.

190 Euro statt 145 Euro

Bedürftige Zwei-Personen-Haushalte, die derzeit im Schnitt 145 Euro Wohngeld im Monat bekommen, würden demnach künftig 190 Euro erhalten - das wären etwa 30 Prozent mehr. Zudem soll der Satz künftig alle zwei Jahre an die Entwicklung von Mieten und Einkommen angepasst werden. Vertreter der Oppositionsparteien kritisierten die Reform als unzureichend.

Die Kosten für das Wohngeld steigen 2020 mit der Reform um 214 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden. Das sei "ein wirklich großer Fortschritt", sagte der parlamentarische Bau-Staatssekretär Marco Wanderwitz von der CDU in der Bundestagsdebatte. Die Wohngeldreform sei "ein wichtiger Baustein der Gesamtstrategie 'Bezahlbares Wohnen'".

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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