Politik

Gedenken am 8. Mai Bundestag unterstützt Idee für neuen Feiertag

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin würdigt die ermordeten Juden in Europa. Ein Feiertag am 8. Mai soll an die Verbrechen der Deutschen erinnern.

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin würdigt die ermordeten Juden in Europa. Ein Feiertag am 8. Mai soll an die Verbrechen der Deutschen erinnern.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am 8. Mai 1945 kapituliert die Deutsche Wehrmacht, der Zweite Weltkrieg findet ein Ende. Als Gedenktag wird dieses Datum in vielen europäischen Ländern begangen. In Deutschland ist der Tag der Befreiung bislang kein gesetzlicher Feiertag. Das zu ändern, wird im Bundestag wohlwollend aufgenommen.

Der Vorschlag der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano, den 8. Mai zu einem bundesweit gesetzlichen Feiertag zu erklären, stößt im Bundestag auf breite Unterstützung. "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung, der das demokratische Deutschland erst möglich machte", sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ähnlich äußerte sich die Linken-Spitze sowie Vertreter von SPD und FDP.

"Der 8. Mai als Feiertag mahnt uns, die deutschen Verbrechen nicht zu relativieren - und wäre ein bleibender 'Pflock' in der deutschen Erinnerungskultur", sagte Göring-Eckardt. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte den RND-Zeitungen: "Die Befreiung vom Hitler-Faschismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges - die bedingungslose Kapitulation - bilden die Grundlage des demokratischen Deutschlands."

Die Linken-Parteivorsitzende Katja Kipping plädierte ebenfalls für einen dauerhaft arbeitsfreien 8. Mai in Deutschland: "Ob der Tag zum ausgelassenen Feiern, zum stillen Gedenken oder zum Besuch einer Gedenkstätte genutzt wird, hängt dann von jedes einzelnen Familiengeschichte und der jeweiligen persönlichen Verbindungen zu diesem Tag ab", sagte sie den RND-Zeitungen.

"Verpflichtung gegenüber allen Ermordeten"

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sagte, der 8. Mai sei ein "zentraler Tag in der europäischen Geschichte" und solle daher "am besten europaweit" als Feiertag begangen werden. In einigen Ländern, wie Frankreich und Tschechien, ist dies bereits der Fall.

Für die SPD machte sich die Berliner Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe für den 8. Mai als Feiertag stark: "Es ist unsere Verpflichtung gegenüber allen Ermordeten und Überlebenden, dafür zu sorgen, dass Antisemitismus in unserem Land niemals mehr geduldet und akzeptiert wird", sagte sie den RND-Zeitungen.

In einem offenen Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel hatte sich Bejarano dafür ausgesprochen, den 8. Mai zu einem gesetzlichen Feiertag zu erklären. Im Land Berlin ist der 8. Mai in diesem Jahr anlässlich des 75. Jahrestages der Kapitulation der Wehrmacht einmalig gesetzlicher Feiertag.

Quelle: ntv.de, ibu/AFP

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