Truppe bekommt 270 neue Gebäude Pistorius kündigt "Kasernenbau am Fließband" an
07.10.2025, 18:55 Uhr Artikel anhören
Die zusätzlichen Gebäude sollen vor allem der Unterbringung von Rekrutinnen und Rekruten dienen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mit dem neuen Wehrdienst-Modell rechnet die Bundeswehr bald mit deutlich mehr Rekruten. Doch derzeit fehlt in vielen Kasernen der Platz, um sie unterzubringen - dieses Problem soll nun schnell gelöst werden.
Im Zuge der geplanten Vergrößerung der Bundeswehr sollen ab 2027 im Schnellbauverfahren neue Unterkünfte im großen Stil entstehen. Konkret geht es um 270 Kompaniegebäude, die in den bestehenden Kasernen errichtet werden sollen. "Damit wird in sehr kurzer Zeit so viel Infrastruktur bereitgestellt wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr", teilte das Bundesverteidigungsministerium in Berlin anlässlich einer Expertenkonferenz zum Thema Infrastruktur im Haus mit.
Die zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten seien vor allem für Rekrutinnen und Rekruten gedacht. Verwiesen wurde darauf, dass die Zahl der Wehrdienstleistenden in den kommenden Jahren jährlich ansteigen solle - von derzeit rund 15.000 auf 40.000 pro Jahr ab 2031. Hintergrund ist die geplante Einführung eines neuen freiwilligen Wehrdienstes ab dem kommenden Jahr.
Das neue Wehrdienstgesetz sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr an alle jungen Männer und Frauen ein Fragebogen versandt wird. Männer müssen ihn ausfüllen, für Frauen ist das freiwillig. Dabei soll das Interesse am Dienst in der Bundeswehr abgefragt werden. Für den Fall, dass Rekrutierungsziele nicht erreicht werden oder die Sicherheitslage höhere Zahlen nötig macht, ist ein verpflichtender Wehrdienst vorgesehen. Es gibt aber keinen Automatismus, keine festgelegte Zahl und keinen festgelegten Zeitpunkt für eine Wehrpflicht.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, jedes Gebäude individuell zu planen, würde dabei zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Deswegen setzt das Verteidigungsministerium darauf, die Unterkünfte in einer modularen Bauweise in Auftrag zu geben. Dies ermöglicht demnach einen "Kasernenbau am Fließband".
Die Bundeswehr will mit Blick auf die Zunahme beim Personal auch den Verkauf von Liegenschaften einschränken. Militärische Liegenschaften würden nur noch nach einer konkreten Einzelfallprüfung veräußert.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa