Politik

Nachfolger für Tiger im Blick Bundeswehr will Pannen-Kampfhubschrauber loswerden

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Bundeswehr verfügt über 51 Tiger-Kampfhubschrauber. Jedoch waren zuletzt nur wenige davon einsatzbereit.

Die Bundeswehr verfügt über 51 Tiger-Kampfhubschrauber. Jedoch waren zuletzt nur wenige davon einsatzbereit.

(Foto: picture alliance / Marc Tessenso)

Der Kampfhubschrauber Tiger ist erst seit wenigen Jahren bei der Bundeswehr im Einsatz - und sein Ende scheint schon besiegelt. Denn bei der Modernisierung des deutsch-französischen Projekts will Berlin nicht mitmachen. Der von Pannen und Rückschlägen geplagte Hubschrauber soll ersetzt werden.

Die Bundesregierung will sich nicht mehr an der Modernisierung der pannenanfälligen Tiger-Kampfhubschrauber beteiligen. Untersuchungen hätten ergeben, "dass eine Teilnahme am Tiger-MK-III-Programm hinsichtlich Kosten und Zeit hochrisikobehaftet wäre", erklärte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Mit dem Tiger-Mk-III-Programm, zu dem sich Spanien und Frankreich als weitere Nutzernationen bereits bekannt haben, sollten die Hubschrauber grundlegend technisch überarbeitet werden. Die Ministeriumssprecherin sagte weiter, ohne weitere Maßnahmen "wird der letzte deutsche Kampfhubschrauber Tiger nach derzeitiger Planung im Jahr 2038 aus der Nutzung genommen".

Flotte soll ab 2031 reduziert werden

Die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht von der SPD hatte Ende April 2022 im Bundestag erklärt, dass nur neun von 51 Tiger-Maschinen einsatzbereit seien. Die Tiger-Flotte solle nun von 2031 an langsam reduziert werden, schreibt die Zeitung. Statt auf andere, auf dem Markt verfügbare Kampfhubschrauber wie den Apache-Helikopter oder Maschinen vom Typ Viper aus den USA auszuweichen, sollen laut "SZ" nun leichtere Hubschrauber, die ursprünglich für zivile Zwecke konzipiert und dann fürs Militär weiterentwickelt wurden, angeschafft werden.

Der Hubschrauber des Typs Airbus H-145 könnte künftig den Tiger ersetzen.

Der Hubschrauber des Typs Airbus H-145 könnte künftig den Tiger ersetzen.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

"Die Bundeswehr plant die Beschaffung von marktverfügbaren leichten Kampfhubschraubern", bestätigte die Sprecherin. Die Modelle, die das Ministerium ins Auge gefasst habe, seien von ihren Fähigkeiten ein vergleichbares Produkt zum Kampfhubschrauber und zum Kampfeinsatz in der Lage. "Vor dem Hintergrund, schnell und marktverfügbar zu beschaffen, kann der Bundeswehr auf diese Weise kurzfristig ein leistungs- und durchsetzungsfähiger leichter Kampfhubschrauber zur Verfügung gestellt werden", hieß es weiter.

Airbus-Modell könnte Erbe antreten

Mehr zum Thema

Als Nachfolgemodell im Gespräch ist nach "SZ"-Informationen der Hubschrauber H-145M von Airbus. In der zivilen Variante ist dieser im Rettungswesen im Einsatz. Die Bundeswehr plant demnach, ihn mit Waffen zur Panzerabwehr auszustatten. Das Ministerium erklärte zur Frage nach konkreten Plänen lediglich, man arbeite derzeit an "zukunftsorientierten Lösungen".

Das Ministerium will die Beschaffung nach Angaben der Zeitung noch in diesem Jahr durchs Parlament bringen. Hubschrauber vom Typ H-145M sind schon jetzt bei der Bundeswehr im Einsatz - als leichter Mehrzweckhubschrauber für die Unterstützung von Spezialkräften. Insgesamt wurden 15 Hubschrauber dieses Typs für die Bundeswehr beschafft.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen