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Internetkonsum in jungen Jahren CDU-Bundesvize Prien will Kindern Handys verbieten

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Viele Kinder verbringen zu viel Zeit an Smartphone und Tablet - körperliche Aktivitäten und soziale Kontakte bleiben dabei oft auf der Strecke.

Viele Kinder verbringen zu viel Zeit an Smartphone und Tablet - körperliche Aktivitäten und soziale Kontakte bleiben dabei oft auf der Strecke.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Smartphones und Tablets gehören heutzutage zum Alltag dazu. Auch sehr junge Nutzer verbringen ihre Freizeit vor dem Bildschirm. CDU-Bundesvize Karin Prien sieht Handlungsbedarf.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin und CDU-Bundesvize Karin Prien beklagt einen zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern und plädiert deshalb dafür, deren Handy-Nutzung massiv zu begrenzen. "Ein Kindergartenkind braucht kein Smartphone. Auch für die Grundschule denke ich, dass wir ein generelles Handynutzungsverbot ins Auge fassen sollten", sagte Prien der "Bild"-Zeitung. Das Spielen mit Smartphones führe dazu, dass Kinder zu wenig draußen sind. "Kinderturnen, Fahrradfahren, Spielplatz. All das ist weniger geworden", konstatierte die CDU-Politikerin.

Auch der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hatte sich erst kürzlich besorgt über den Internetkonsum von Kindern geäußert. Wenn er sehe, dass schon Kleinkinder Tablets in die Hand bekommen, stünden ihm "die Haare zu Berge", sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Auch Erwachsene zu viel am Handy"

Ein Smartphone schon für Neunjährige sei zu früh. Auf Social-Media-Kanälen tummelten sich sogenannte Influencer, die ungefestigte junge Menschen negativ beeinflussten. Eine Folge seien psychische Erkrankungen. Das sei in den Arztpraxen deutlich zu spüren, so Fischbach.

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Insbesondere auf Tiktok kamen immer wieder Kinder und Jugendliche wegen gefährlichen "Challenges" zu Schaden. So kniffen sich junge Nutzer beispielweise für eine Mutprobe (französische Narbe) ins Gesicht und teilten die blauen Flecken im Netz. Bei der "Blackout Challenge" starb ein 14-Jähriger, der sich selbst erwürgte.

Nach Ansicht Priens geben Eltern oft ein schlechtes Vorbild ab. "Insgesamt sitzen auch Erwachsene zu viel am Handy und Tablet. Das färbt auf die Jüngsten ab", sagte sie und mahnte, sich mehr mit Kindern direkt zu beschäftigen. "Bildung beginnt in ganz frühen Jahren zu Hause. Die Eltern müssen mit den Kindern sprechen, mit ihnen spielen und am besten jeden Abend zehn Minuten vorlesen. Ich bin ein großer Fan von Märchen", erklärte Prien.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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