Bericht der Energieagentur COP-Beschlüsse reichen noch nicht für 1,5-Grad-Ziel
10.12.2023, 14:01 Uhr Artikel anhören
Solarpark bei Zittau in Sachsen - für das 1,5-Grad-Ziel muss der Ausbau erneuerbarer Energien noch schneller werden.
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)
Auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai werden durchaus konkrete Beschlüsse gefasst - doch bindend sind sie nicht. Einem Bericht der Internationalen Energieagentur zufolge reichen diese aber nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Selbst, wenn alle umgesetzt würden.
Die bisher bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) gemachten Zusagen zur Treibhausgas-Verringerung bleiben laut einer Untersuchung der Internationalen Energieagentur (IEA) weit hinter dem für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze notwendigen Maß zurück. Zwar gebe es bei der Emissionsminderung "positive Schritte vorwärts", aber diese seien "nicht annähernd ausreichend, um die Welt auf den Pfad zur Erfüllung der internationalen Klimaziele zu bringen", heißt es in dem Bericht, der in Dubai veröffentlicht wurde.
Laut Weltklimarat müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 43 Prozent verringert werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zu vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Die IEA untersuchte nun zwei zentrale Emissionsminderungszusagen bei der COP28.
Zum einen unterzeichneten bislang 52 Öl- und Gasunternehmen eine Charta zur Verringerung des Treibhausgases Methan. Zum anderen haben sich bislang 130 Länder der Zusage angeschlossen, die weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Selbst wenn diese - nicht verbindlichen - Minderungszusagen alle umgesetzt würden, würde dies nur 30 Prozent der bis 2030 benötigten Emissionsminderung ergeben.
China fehlt noch
Nach Angaben des UN-Klimasekretariats hat sich der weltgrößte Treibhausgasemittent China bislang nicht der Zusage angeschlossen, die erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Ebenfalls nicht mit dabei sind Schwergewichte wie Indien und Russland. China hatte sich allerdings im November weniger formal in einer gemeinsamen Erklärung mit den USA zur Verdreifachung der Erneuerbaren bekannt.
Etwa zwei Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen entstehen durch die Nutzung fossiler Energieträger. In Dubai wird daher derzeit um eine globale Abkehr von Kohle, Öl und Gas gerungen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP