Politik

Nach umstrittenem Waffenkauf Caffier gerät selbst ins Visier der Ermittler

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Nach Bekanntwerden des Waffenkaufs trat Lorenz Caffier als Innenminister zurück.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Jahr 2018 kauft sich der damalige Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern privat eine Waffe. Später stellt sich heraus, dass der Händler dem Geheimdienst bereits bekannt ist. Nun wird gegen Caffier ermittelt. Im Raum steht der Verdacht auf Vorteilsannahme.

Die Rostocker Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den früheren Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, wegen dessen umstrittenen Waffenkaufs aufgenommen. "Das ist zutreffend", sagte ein Sprecher der Justizbehörde. Er bestätigte damit einen Bericht des "Nordkuriers", der zuvor über die Ermittlungen berichtet hatte.

Demnach besteht ein Anfangsverdacht auf Vorteilsannahme nach Paragraf 331 des Strafgesetzbuches. Caffier war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. "Er weiß von den Ermittlungen, hat aber noch keinen Anwalt benannt", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Justizbehörde hatte bereits im Mai Ermittlungen gegen den Waffenhändler aufgenommen, bei dem Caffier als Privatmann eine Pistole gekauft hatte. Bei diesen Ermittlungen geht es nach früheren Angaben um den Verdacht, dass der Händler gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen hat.

Die Ermittlungen gegen Caffier seien ein Resultat dieses Verfahrens, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf der möglichen Vorteilsannahme gegen Caffier bedeute, dass dieser eine Leistung angenommen haben könnte, die er nicht hätte annehmen dürfen. "Man spricht dabei von Klimapflege", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde.

Caffier war nach Bekanntwerden des Waffenkaufs im vergangenen November als Innenminister zurückgetreten. Im Januar 2018 hatte der damalige CDU-Minister, der auch Jäger ist, eine Pistole bei dem Waffenhändler gekauft. Nach Caffiers Darstellung bekam das Landeskriminalamt erst im Mai 2019 - mehr als ein Jahr nach dem Waffenkauf - Hinweise auf rechtsextremes Gedankengut des Waffenhändlers und Schießplatzbetreibers. Allerdings war der Name des Mannes schon 2017 in Geheimdienstkreisen im Zusammenhang mit der Prepper-Gruppe "Nordkreuz" gefallen.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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