Politik

"Brexit is a one-way ticket" Cameron warnt: Es gibt kein Zurück

Die Bürger sollten das Referendum nicht als Drohinstrument benutzen, so Cameron. Eine Entscheidung, die EU zu verlassen, sei unumkehrbar.

Die Bürger sollten das Referendum nicht als Drohinstrument benutzen, so Cameron. Eine Entscheidung, die EU zu verlassen, sei unumkehrbar.

(Foto: REUTERS)

Wenige Tage vor der "Jahrhundert-Abstimmung" in Großbritannien liegen die Nerven blank: Premier Cameron warnt seine Landsleute vor einer Entscheidung, die nicht mehr "rückgängig zu machen ist". Derweil zeigt sich in neuen Umfragen Bemerkenswertes.

Großbritanniens Premierminister David Cameron sieht keine Möglichkeit einer Rückkehr seines Landes in die Europäische Union, sollten seine Landsleute am kommenden Donnerstag mehrheitlich für einen Austritt aus der Staatengemeinschaft stimmen. Es werde keine zweite Chance geben, über die Rolle Großbritanniens in der EU zu entscheiden, sagte Cameron der "Sunday Times". "Das ist eine unumkehrbare Entscheidung mit sehr schlechten Konsequenzen für die britische Wirtschaft."

Die Zeitung selbst empfahl dagegen ihren Lesern in einem Leitartikel, zunächst für einen Austritt zu stimmen. So solle der Druck erhöht werden, um eine tiefergehende Reform der EU zu erzielen. Diese würde es den Briten dann leichter machen, nach einem zweiten Referendum letztendlich doch in der Gemeinschaft zu bleiben. Die "Sunday Times" griff damit einen Vorschlag des ehemaligen Londoner Bürgermeisters Boris Johnson auf, einem der prominentesten Verfechter eines "Nein" zur EU.

EU-Befürworter liegen wieder vorn

Nach dem tödlichen Attentat auf die proeuropäische britische Abgeordnete Jo Cox sieht eine aktuelle Umfrage die EU-Befürworter wenige Tage vor dem Brexit-Referendum wieder in Führung: Laut der Umfrage des Instituts Survation für die Sonntagszeitung "The Mail On Sunday" wollen 45 Prozent am Donnerstag für den EU-Verbleib des Königreichs stimmen und 42 Prozent für den Ausstieg.

Die Umfrage wurde am Freitag und Samstag vorgenommen und ist damit die erste, die die Stimmung nach dem Attentat auf Cox am Donnerstag erhob. Bei der letzten Erhebung des Instituts, die am Donnerstag veröffentlicht worden war, hatte das Brexit-Lager noch mit 45 zu 42 in Führung gelegen.

Die Website What UK Thinks ermittelt einen Durchschnittswert der letzten sechs veröffentlichten Umfragen. Hatte dieser am Donnerstag die EU-Gegner noch mit vier Punkten in Führung gesehen, so lagen am Sonntag beide Lager wieder bei 50 Prozent.

Auch in einer am Donnerstag und Freitag erstellte YouGov-Umfrage lagen die EU-Befürworter wieder leicht vorne. Sie kommen auf 44 Prozent, die zuletzt führenden EU-Gegner auf 43 Prozent.

Der Umschwung habe aber nichts mit dem tödlichen Attentat auf Jo Cox zu tun, erläuterte die "Sunday Times". Vielmehr spiegelten sich in der Erhebung wachsende Sorgen wegen möglicher wirtschaftlicher Folgen eines Brexit wider.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa/rts

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