Auch gegen den IS in Syrien Cameron wirbt für noch mehr Luftangriffe
26.11.2015, 13:52 Uhr
Schon jetzt bombardieren unter anderem die USA und Frankreich Stellungen des IS in Syrien.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bislang beteiligt sich Großbritannien nur an Luftschlägen gegen die Terrormiliz IS im Irak. Jetzt möchte Premier Cameron die Dschihadisten auch in Syrien aus der Luft bombardieren. Ansonsten werde die Bedrohung immer größer.
Der britische Premierminister David Cameron hat bei den Abgeordneten seines Landes erneut für eine Beteiligung an den Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien geworben. "Ich denke, dass wir jetzt die Entscheidung treffen sollten, die britischen Luftangriffe gegen den IS auf Syrien auszuweiten", erklärte Cameron.
Es sei falsch, dass andere Länder die Sicherheit Großbritanniens verteidigen müssten. Der IS dürfe Syrien nicht länger als "Rückzugsort" nutzen, sagte Cameron. Die Bedrohung werde so immer größer.
Großbritannien beteiligt sich bislang nur an den Luftangriffen gegen den IS im Irak. 2013 war Cameron mit Plänen für eine Ausweitung des Einsatzes auf Syrien im Parlament gescheitert. Nach den Anschlägen von Paris, zu denen sich der IS bekannt hatte, unternimmt er nun einen neuen Vorstoß. Es wird damit gerechnet, dass er die Abgeordneten noch vor Beginn der Winterpause Mitte Dezember über Luftangriffe in Syrien abstimmen lassen will.
Ob Cameron diesmal grünes Licht von den Abgeordneten bekommt, ist aber unklar. Weil es bei seinen Konservativen einige Abweichler geben dürfte, ist Cameron auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Der neue Labour-Chef Jeremy Corbyn lehnt Luftangriffe in Syrien ab. Erst Anfang November hatte auch der Auswärtige Ausschuss des Parlaments Camerons Pläne als "inkohärent" zurückgewiesen. Luftangriffe gegen den IS seien nicht sinnvoll, solange es keine klare Strategie im Kampf gegen die Dschihadisten gebe.
Cameron hatte am Montag dem französischen Präsidenten François Hollande die Unterstützung seines Landes im Kampf gegen den IS zugesichert. Hollande bemüht sich derzeit um ein breites Bündnis im Kampf gegen den IS.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP