Politik

"Mutig, wichtig, willkommen" Charles III. spricht Deutsch und würdigt Ukraine-Hilfe

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Seine Rede im Bundestag hält König Charles III. überwiegend auf Deutsch. Der britische Monarch betont die Freundschaft mit Deutschland und spricht über den Angriffskrieg auf die Ukraine. Für seine Worte bekommt er immer wieder stehenden Applaus.

Der britische König Charles III. hat die umfangreiche deutsche Hilfe für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland gewürdigt. "Der Entschluss Deutschlands, der Ukraine so große militärische Unterstützung zukommen zu lassen, ist überaus mutig, wichtig und willkommen", sagte der Monarch in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag. "Deutschland und das Vereinigte Königreich haben eine wichtige Führungsrolle übernommen."

Als größte europäische Geber hätten beide Länder entschlossen reagiert und Entscheidungen getroffen, die früher vielleicht unvorstellbar gewesen wären, sagte Charles weiter. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine habe unvorstellbares Leid über viele unschuldige Menschen gebracht. "Zahllose Leben wurden zerstört, Freiheit und Menschen wurden brutal mit den Füßen getreten. Die Sicherheit Europas ist ebenso bedroht, wie unsere demokratischen Werte."

Der Auftritt im Bundestag war der zentrale Programmpunkt am zweiten Tag des Staatsbesuchs von König Charles und Queen Camilla, die mit ihrem Mann in das Reichstagsgebäude gekommen war. Charles III. hielt den überwiegenden Teil seiner gut 20-minütigen Rede auf Deutsch und wechselte nur hin und wieder ins Englische. Mehrfach bedachte ihn der Bundestag mit stehendem Applaus.

Erste Auslandsreise als König

Charles betonte die engen Verflechtungen beider Länder - vom Handel zu Zeiten der Hanse bis zu kulturellen und anderen Aspekten. Er nannte etwa die Beatles und die deutsche Band Kraftwerk, die Komiker von Monty Python oder den Sieg Englands gegen Deutschland im Finale der Frauen-Fußball-Europameisterschaft 2022.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas betonte in ihrer Begrüßung: "Großbritannien und Deutschland sind und bleiben enge Verbündete und vertrauensvolle Partner." Dies gelte auch nach der Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen. Bas dankte für den "unverzichtbaren und großen Beitrag" des Vereinigten Königreichs zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus und die Freundschaft mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie erinnerte auch an die gestorbene Mutter des Königs. Zeit ihres Lebens habe sich Queen Elizabeth II. für die Aussöhnung beider Länder eingesetzt.

Bas, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesratspräsident Peter Tschentscher und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, begleiteten die Gäste zuvor in den Plenarsaal. Auf der Besuchertribüne verfolgten unter anderem die früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und Christian Wulff sowie die früheren Bundestagspräsidenten Rita Süssmuth, Norbert Lammert und Wolfgang Thierse die Rede. Der Bundestag unterbrach dafür seine reguläre Sitzung. Charles III. ist der erste König, der eine Rede vor Bundestagsabgeordneten gehalten hat.

Für Charles ist es die erste Auslandsreise in seiner neuen Rolle als König, die er nach dem Tod seiner Mutter im September übernommen hatte. Mit Camilla war er am Mittwoch in Berlin angekommen. Am dritten und letzten Tag des Staatsbesuchs fährt das Königspaar am morgigen Freitag nach Hamburg.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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