US-Bericht zurückgewiesen China: Labortheorie nicht weiter aufbauschen
27.02.2023, 14:09 Uhr Artikel anhören
Die chinesische Führung besteht darauf, dass eine Laborpanne "höchst unwahrscheinlich" sei.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nach der neuen Einschätzung des US-Energieministeriums, dass das Coronavirus doch aus dem Labor stammen könnte, meldet sich die Führung in Peking zu Wort. Die Verleumdung der Volksrepublik müsse ein Ende haben.
China hat Medienberichte über Erkenntnisse des US-Energieministeriums zurückgewiesen, wonach das Coronavirus vielleicht einer Laborpanne entsprungen sein könnte. Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning sagte vor der Presse, die Suche nach dem Ursprung des Virus sei eine wissenschaftliche Angelegenheit und solle "nicht politisiert" werden. Dass eine Laborpanne "höchst unwahrscheinlich" sei, habe die Forschungsmission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chinesischen Wissenschaftlern bei ihren Untersuchungen 2021 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan festgestellt, wo das Virus erstmals entdeckt worden war.
Es solle aufgehört werden, die Labortheorie aufzubauschen und China zu verleumden, sagte die Sprecherin weiter. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge soll das US-Energieministerium seine Einschätzung zum Ursprung des Coronavirus geändert haben und nun von einer möglichen Laborpanne ausgehen - aber nur mit einem "niedrigen" Grad der Gewissheit. Der geheime Bericht sei dem Weißen Haus und Mitgliedern des Kongresses vorgelegt worden. Damit schließt sich das Energieministerium der Einschätzung der Bundespolizei FBI an.
Einige US-Behörden sind aber weiter der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde. Andere sind unentschlossen. Im Jahr 2021 gab es nach mehrmonatiger Prüfung keine Einigkeit unter den US-Geheimdiensten darüber. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte am Sonntag, dass er den Bericht weder bestätigen noch zurückweisen könne. "Im Moment gibt es noch keine endgültige Antwort der Geheimdienste auf diese Frage", betonte Sullivan. "Einige Teile der Geheimdienste sind zu Schlussfolgerungen auf der einen Seite gekommen, andere haben gesagt, dass sie einfach nicht genug Informationen haben, um sicher zu sein."
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte nun zu dem Bericht: "Wir haben weiterhin keine eigenen Erkenntnisse, die diese Labor-Hypothese im Augenblick stützen."
Quelle: ntv.de, chl/dpa