Politik

Niedrige GeburtenrateChina führt Mehrwertsteuer auf Kondome ein

18.12.2025, 13:04 Uhr
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Farbige-Kondome-Sex-Verhuetung
Für Produkte wie Kondome wird in China ab Januar der reguläre Mehrwertsteuersatz von 13 Prozent fällig. (Foto: picture alliance / Bildagentur-online/McPhoto)

In China sinkt die Zahl der Geburten, die Gesellschaft altert. Die Regierung versucht, mit politischen Maßnahmen gegenzusteuern. Jetzt hebt die Führung die Steuerbefreiung für Verhütungsmittel auf. In sozialen Netzwerken löst die Entscheidung eine Debatte aus - und erntet Spott.

China hebt eine langjährige Steuerbefreiung für Verhütungsmittel auf. Nach dem neuen Mehrwertsteuergesetz gelten Verhütungsmittel ab dem 1. Januar 2026 nicht mehr als steuerbefreit. Für Produkte wie Kondome wird damit der reguläre Mehrwertsteuersatz von 13 Prozent fällig.

In sozialen Netzwerken löste die Entscheidung eine Debatte darüber aus, ob der Schritt im Kontext der Bemühungen der Führung steht, die Geburtenrate zu erhöhen. Zugleich erntete die Maßnahme einigen Spott. Ein Nutzer fragte, "welcher Experte" sich diese Idee ausgedacht habe, und schrieb, höhere Kosten für Verhütung könnten die Intimsphäre von Paaren beeinträchtigen und langfristige Folgen für Beziehungen haben.

Ein anderer kommentierte, die Hauptgründe für die niedrige Geburtenrate seien geringe Einkommen und wenig Urlaubszeit. Stattdessen solle man nicht an "unnützen Stellschrauben" drehen.

China hatte seine jahrzehntelang geltende Ein-Kind-Politik Mitte der 2010er-Jahre schrittweise gelockert. 2016 trat die Zwei-Kind-Regel in Kraft, seit 2021 sind offiziell drei Kinder pro Paar erlaubt. Hintergrund ist die rasche Alterung der Gesellschaft sowie der einsetzende Rückgang der Bevölkerungszahl. 2024 gab es in China etwa 9,5 Millionen Geburten - halb so viele wie 2016.

Trotz politischer Maßnahmen wie Steuererleichterungen, längerer Elternzeiten und lokaler Zuschüsse fällt es der Führung bislang schwer, die Menschen wieder stärker zum Kinderkriegen zu bewegen. Beobachter nennen unter anderem hohe Lebenshaltungskosten, teure Wohnungen, den Druck im Bildungssystem und unsichere Einkommen als zentrale Gründe für die anhaltend niedrige Geburtenrate.

Quelle: ntv.de, are/dpa/AFP

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