Politik

Aus Angst vor Sanktionen China will in Ukraine-Krieg nicht Partei ergreifen

China will sich laut Außenminister Wang Yi aus dem Ukraine-Krieg raushalten.

China will sich laut Außenminister Wang Yi aus dem Ukraine-Krieg raushalten.

(Foto: AP)

Mit dem Westen kann Russland nicht mehr zusammenarbeiten, Putin soll daher in China um wirtschaftliche und militärische Unterstützung gebeten haben. Die Volksrepublik will allerdings keine Partei ergreifen - aus Angst vor Sanktionen.

Chinas Außenminister Wang Yi sieht sein Land "nicht als Partei" im Konflikt um die russische Invasion in die Ukraine. Seine Regierung "will nicht, dass die Sanktionen China treffen", sagte der Außenminister nach offiziellen Angaben ferner in einem Telefonat mit seinem spanischen Kollegen José Manuel Albares. China lehne die Verhängung von Sanktionen grundsätzlich ab. "China hat das Recht, seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen", zitierte ihn das Außenministerium in Peking.

Wang Yi nannte den Krieg das Ergebnis einer "Ansammlung und Verschärfung der Widersprüche über die Jahre" in der europäischen Sicherheitsarchitektur. Auf amerikanische Berichte, wonach Russland die chinesische Regierung nach Beginn des Krieges in der Ukraine um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll, ging Wang Yi nicht ein. Ein chinesischer Außenamtssprecher hatte zuvor von "bösartigen" Desinformationen der USA gesprochen.

Was Chinas oberster Außenpolitiker Yang Jiechi mit dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden bei ihren siebenstündigen Beratungen am Vortag in Rom zur Ukraine besprochen hat, teilte das Außenministerium nicht mit. Es war von "freimütigen, tief gehenden und konstruktiven" Spitzengesprächen die Rede. Es wurden nur die Taiwan-Frage und der Umgang mit den angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern hervorgehoben. Die US-Regierung habe sich verpflichtet, eine Unabhängigkeit Taiwans nicht zu unterstützen, handele aber nicht entsprechend, wurde Yang Jiechi zitiert. Die USA müssten erkennen, wie heikel die Taiwan-Frage sei und sollten "nicht weiter auf diesem sehr gefährlichen Weg gehen".

Peking betrachtet das freiheitliche Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet und liefern Waffen. Frühere US-Regierungen haben offengelassen, ob sie der Insel im Falle eines Angriffs auch militärisch zu Hilfe kommen würden, um Peking abzuschrecken. Doch sagte US-Präsident Biden im Oktober, die USA hätten die "Verpflichtung", dies zu tun.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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