Freiwillige Installation Corona-App wird Dienstag freigeschaltet
14.06.2020, 12:04 Uhr
Die Corona-Warn-App soll am Dienstag freigeschaltet werden.
(Foto: dpa)
Nach langem Warten können Menschen in Deutschland ab Dienstag die Corona-Warn-App nutzen. Eine Pflicht zur Installation gibt es freilich nicht. Ein mehrstufiges Datenschutzkonzept soll für Sicherheit sorgen. Die Opposition fordert jedoch noch einen weiteren Schritt.
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird am Dienstag vorgestellt und freigeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin. Letzte Tests seien gut verlaufen, hieß es. ntv hatte bereits am Freitag entsprechende Informationen erhalten.
Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Sie soll dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark zunimmt. Nach weiteren Informationen soll die App von Gesundheitsminister Jens Spahn, Innenminister Horst Seehofer, Vertretern der an der Entwicklung beteiligten Unternehmen T-Systems und SAP sowie Kanzleramtschef Helge Braun vorgestellt werden.
Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die Warn-App installieren wollen oder nicht. Die App kann auch nachträglich wieder deaktiviert oder deinstalliert werden. Die App misst über den Kurzstreckenfunk Bluetooth, ob sich Anwender der App über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als ungefähr zwei Meter gekommen sind.
Dabei werden stoßweise alle zweieinhalb bis fünf Minuten anonymisierte Identifikationsnummern übertragen. Der Ort der Begegnung wird dabei nicht erfasst. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und diese Information in der App geteilt, werden die anderen Anwender informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.
Bei der App wurde ein mehrstufiges Datenschutzkonzept umgesetzt. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lobte es als "datenschutzfreundliche Lösung". Grüne und Linke hatte darüber hinaus eine eigene gesetzliche Grundlage für die App gefordert, um Diskriminierungen bei Alltagsgeschäften für Menschen zu verhindern, die die App nicht einsetzen wollen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa