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RAF-Terroristin versteckte sich Daniela Klette wohnte ohne Mietvertrag in Kreuzberg

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Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden.

Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Drei Jahrzehnte lang war Daniela Klette für Behörden nicht auffindbar. Ein Grund dafür: Vor ihrer Ergreifung lebte sie in einer Berliner Wohnung, ohne offiziell als Mieterin aufzutreten. Es gibt nicht einmal einen Untermietvertrag. Dem Hauptmieter drohen Konsequenzen.

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat ohne Mietvertrag in ihrer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg gelebt. Es habe auch keine genehmigte Untervermietung gegeben, teilte ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) mit. Daher habe die WBM nicht gewusst, dass die gesuchte Terroristin in dem Gebäude in der Sebastianstraße lebte. Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse mit Konsequenzen rechnen, so der WBM-Sprecher. Details nannte er aber nicht - weder für Angaben zum Mietvertrag noch dazu, wer die Miete in den vergangenen Jahren gezahlt hat. Der Sprecher verwies auf den Datenschutz.

Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden. Sie soll dort etwa 20 Jahre gelebt haben. Bei der Durchsuchung der etwa 40 Quadratmeter großen Sozialwohnung stieß die Polizei unter anderem auf eine Granate und Sprengmittel. Auch am heutigen Mittwoch liefen "umfängliche" Einsatzmaßnahmen, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Niedersachsen. Diese beträfen das Gebäude, aber auch den Garten. Weitere Details nannte sie nicht.

Angemietet wurde die Wohnung nach Medienberichten von einem früheren Bewohner. Ob dieser um die Identität von Klette wusste, ist nicht bekannt. Nach einem "B.Z."-Bericht ist der derzeitige Wohnort des Mannes unbekannt.

1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst

Zusammen mit den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub war Klette vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.

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Klette, Staub und Garweg werden wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen gesucht. Außerdem sollen sie zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um sich Geld zu beschaffen. Ihnen wird auch versuchter Mord vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde.

Nach der Verhaftung von Klette geht die Fahndung nach den beiden Männern weiter. In dem Zusammenhang gab es in den vergangenen Tagen mehrere Durchsuchungen in Berlin. Bislang führten Hinweise auf die gesuchten früheren RAF-Terroristen nicht zur Festnahme.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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