Politik

"Sind alle Brüder und Schwestern" Demütiger Trump wirbt um schwarze Wähler

In der Kirche verzichtete Trump auf seinen üblichen Wahlkampfton.

In der Kirche verzichtete Trump auf seinen üblichen Wahlkampfton.

(Foto: REUTERS)

Der Wahlkampf des republikanischen Kandidaten Trump wurde immer wieder von rassistischen Ausfällen überschattet. Bei einem Auftritt vor einer schwarzen Kirchgemeinde gibt er sich nun demütig. Er wolle die Lage der Schwarzen verbessern, sagt er.

Donald Trump hat in einer Kirche in Detroit im US-Bundesstaat Michigan um die Unterstützung der schwarzen Wähler geworben. Nicht im üblichen Wahlkampfton, sondern mit demütiger Stimme sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat vor den Gläubigen, die Nation sei zu gespalten, "wir reden gegeneinander, nicht miteinander". Er sei gekommen, "um zuzuhören und zu lernen".

Vor der Kirche gibt es Proteste gegen Trump.

Vor der Kirche gibt es Proteste gegen Trump.

(Foto: REUTERS)

"Wir sind alle Brüder und Schwestern", erklärte Trump weiter. "Wir müssen einander lieben. Wir sind alle in einem Boot." Die afroamerikanische Gemeinschaft nannte er eines "der größte Geschenke Gottes für uns". Trump versprach, im Fall eines Wahlsieges im November die Lage der Schwarzen im Land zu verbessern, so bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. "Nichts ist trauriger, als wenn wir junge schwarze Männer mit erheblichem Potenzial ausgrenzen." Er fügte hinzu: "Unser ganzes Land verliert ohne die Energie dieser Leute. Wir sind eine Nation."

Proteste vor der Kirche

Das politische System habe versagt, und er werde das in Ordnung bringen, "so, dass es Euch hilft", sagte der Republikaner. Während Trump in der Kirche der Great Faith Ministries-Gemeinde rhythmisch zu Gesängen klatschte und dann sprach, demonstrierte draußen eine Menschenmenge gegen ihn. Rund hundert Demonstranten versuchten, die Absperrung vor der Kirche zu durchbrechen. Sie wurden von Sicherheitskräften daran gehindert. In der Kirche wurde Trump freundlich empfangen.

Trump bemüht sich seit Wochen gezielt darum, seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton schwarze Wähler abspenstig zu machen. Nach Umfragen kommt er bisher in dieser Bevölkerungsgruppe aber nur auf ein bis zwei Prozent. Detroit, das 2013 den Bankrott erklären musste und sich seitdem mühsam erholt, hat einen großen afroamerikanischen Einwohneranteil: 2010 waren es mehr als 80 Prozent. Bei dem Auftritt wurde er von seinem einstigen innerparteilichen Kontrahenten Ben Carson unterstützt.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen