Politik

25.000 E-Mails unbearbeitet Deutsche Ausländerbehörden sind am Limit

Die zu bearbeitenden Fallzahlen in den Behörden steigen seit Jahren.

Die zu bearbeitenden Fallzahlen in den Behörden steigen seit Jahren.

(Foto: IMAGO/Steinach)

Der anhaltende Personalmangel setzt den Auslandsbehörden in Deutschland schwer zu: Zehntausende Anfragen stauen sich in den Posteingängen der Mitarbeiter. Allein in München ist rund jede fünfte Stelle unbesetzt. Die komplexe Rechtslage käme erschwerend hinzu, erklärt ein Sprecher.

Die Ausländerbehörden in Deutschlands großen Städten kommen einem Bericht zufolge mit der Beantwortung von Anfragen und Anträgen oft nicht hinterher. Allein in München seien derzeit 25. 000 E-Mails und Online-Anträge unbeantwortet, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ"). In Stuttgart seien es 15.000, in Essen 4000.

Die Zeitung hatte in den zehn größten deutschen Städten abgefragt, inwieweit unbeantwortete Anliegen bei den Ausländerbehörden aufgelaufen seien. Mehrere Kommunen waren allerdings nicht in der Lage, konkrete Angaben zu machen. Aus der größten deutschen Stadt Berlin wurde dem Bericht zufolge lediglich mitgeteilt, das zuständige Landesamt sei "extrem belastet".

Die Zeitung interessierte sich mit Blick auf den Fachkräftemangel insbesondere für die Rückstände in diesem Bereich. Aus Hamburg wurde demnach mitgeteilt, dass der Rückstau in der zentralen Servicestelle für potenzielle Fachkräfte auf weniger als 2500 Anfragen reduziert worden sei.

Personalmangel und langwierige Einarbeitung

In München betreffen nach Angaben der Stadt 17 Prozent der offenen Anfragen Akademiker, etwa ein Viertel davon Studenten, wie die "FAZ" weiter berichtete. Der Rest lasse sich nicht genauer aufschlüsseln, teilte ein Sprecher demnach mit. Er betonte wie auch Vertreter anderer Städte, dass sich hinter den 25.000 Anfragen nicht 25.000 Fälle verbergen würden. Viele Menschen schrieben mehrere E-Mails, erläuterte der Sprecher.

Als einen zentralen Grund für die Überlastung nannten die Behörden laut der "FAZ", dass diese unter großem Personalmangel litten. So seien in München knapp 97 von 479 Stellen unbesetzt, also rund jede fünfte. In Stuttgart sei es jede dritte, in Düsseldorf fast jede vierte Stelle. Hinzu komme, dass die Rechtslage äußerst komplex sei. Das führe zum einen zu langwierigen Verfahren und zum anderen dazu, dass die Einarbeitung neuer Mitarbeiter sehr viel Zeit benötige, erklärten die Städte der Zeitung zufolge. Außerdem seien die Fallzahlen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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