Politik

Regierungstruppen eröffnen Feuer Deutsche Blauhelme in Mali beschossen

Deutsche UN-Soldaten bei Übung im Camp Castor.

Deutsche UN-Soldaten bei Übung im Camp Castor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Mission in Mali gilt als gefährlichster Auslandseinsatz der Bundeswehr. Nun werden deutsche Blauhelmsoldaten unweit ihres Stützpunktes von Regierungstruppen beschossen. Das Verhältnis zwischen der Militärjunta des Landes und der EU ist seit Wochen angespannt.

In Mali haben Soldaten der nationalen Armee am Rande des Militärlagers Camp Castor in Gao das Feuer auf deutsche UN-Blauhelme eröffnet. Es sei am Vorabend zu einem Beschuss gekommen, bei dem es aber keine Verletzten gegeben habe, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bei Potsdam mit.

Der Zwischenfall habe sich in unmittelbarer Nähe des Lagers ereignet. Für den Beschuss gab es zunächst keine Erklärung. Die Führung des Einsatzes nahm Kontakt mit den malischen Streitkräften auf, um eine Untersuchung zu erreichen. Im Camp Castor sind Bundeswehr-Angehörige stationiert, die Deutschland für die UN-Truppe MINUSMA in dem westafrikanischen Land stellt. Deutschland hatte zuletzt noch rund 1300 Soldaten in Mali stationiert.

Neben der Stabilisierungsmission MINUSMA beteiligt sich die Bundeswehr in Mali auch an der EU-Trainingsmission EUTM. Durch sie sollen die Streitkräfte in der Region durch Beratung und Ausbildung unterstützt werden, damit sie Bedrohungen durch terroristische Gruppen effektiv entgegentreten können. Der instabile Krisenstaat wird seit Jahren von islamistischen Terrorgruppen geplagt. Mali gilt als gefährlichster Auslandseinsatz der Bundeswehr. Im Juni wurden bei einem Sprengstoffanschlag zwölf deutsche Soldaten verletzt.

In Mali hatte im Mai das Militär die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Zuletzt hatten Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Außenminister Heiko Maas den Bundeswehreinsatz in Mali infrage gestellt. Grund waren Berichte, wonach die Militärjunta des Landes eine russische Söldnertruppe ins Land holen will. Anfang Oktober lieferte Moskau vier Militärhubschrauber an die Regierung in Bamako. Die Nähe zu Russland erzürnt auch Malis ehemalige Kolonialmacht Frankreich und weitere westeuropäische Staaten.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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