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Geschäftsführer in Haft Deutsche Firma soll Russland Drohnenteile verkauft haben

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Ein russischer Soldat mit einer Orlan-10-Drohne in der Ukraine.

Ein russischer Soldat mit einer Orlan-10-Drohne in der Ukraine.

(Foto: IMAGO/SNA)

Das russische Militär setzt in der Ukraine die Orlan-10-Drohne zur Aufklärung ein. Eine deutsche Firma soll dafür Bauteile besorgt haben. Nun sitzt der Geschäftsführer des Unternehmens in Untersuchungshaft.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen deutsch-russischen Geschäftsmann, der elektronische Bauteile für Drohnen an Russland geliefert haben soll. Der Mann sitze in Untersuchungshaft, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Ihm werde vorgeworfen, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Als Geschäftsführer zweier Unternehmen im Saarland soll er in 26 Fällen Elektronikbauteile an ein russisches Unternehmen gegeben haben, das militärisches Material und Zubehör produziert.

Dazu gehöre auch die von russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzte Orlan-10-Aufklärungsdrohne. Die zwischen Januar 2020 und März 2023 gelieferten Bauteile im Wert von mehr als 700.000 Euro, unterliegen der Russland-Embargo-Verordnung, wie die oberste deutsche Anklagebehörde weiter ausführte. Um die Sanktionen zu umgehen, habe der Deutsch-Russe die Waren zunächst aus dem Ausland nach Deutschland importiert und dann über eine Firma in Baden-Württemberg nach Russland gebracht. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 seien die Bauteile unter anderem auch über Dubai und Litauen nach Russland gelangt.

Der Mann sitzt nach einem Haftbefehl des Amtsgerichts Mannheim schon seit Mitte März in Untersuchungshaft; wenig später seien die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falles von der Bundesanwaltschaft übernommen worden. Diese erwirkte ihrerseits am Montag einen Haftbefehl.

Bereits vergangene Woche gab die Bundesanwaltschaft die Verhaftung eines deutschen Unternehmers bekannt. Dem Geschäftsführer einer Firma in Baden-Württemberg wird der Verkauf von Werkzeugmaschinen zur Herstellung von Scharfschützengewehren nach Russland vorgeworfen. Der Mann soll 2015 sechs Spezialmaschinen an einen russischen Waffenhersteller verkauft haben. Damit habe er gegen EU-Wirtschaftssanktionen verstoßen, teilte die Behörde mit.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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