Niederlage für Rechtsbündnis Deutscher verliert Bürgermeisterwahl in Florenz
24.06.2024, 20:49 Uhr Artikel anhören
Eike Schmidt wird nicht der nächste Bürgermeister von Florenz.
(Foto: picture alliance / ipa-agency)
Der Traum vom Museum in die Politik ist geplatzt. Bei der Bürgermeister-Stichwahl in Florenz zieht der deutsche Kandidat Eike Schmidt den Kürzeren. Die Stadt in der Toskana wird in Zukunft von einer Frau verwaltet.
Bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt von Florenz hat der deutsche Kandidat Eike Schmidt den Einzug ins Rathaus verpasst. Der langjährige Direktor des Uffizien-Museums war gestern und heute in der Stichwahl gegen die Sozialdemokratin Sara Funaro angetreten. Mit 39,4 Prozent der Stimmen unterlag der 56 Jahre alte Schmidt laut Zahlen der Wahlbehörde seiner Gegnerin Funaro, die 60,6 Prozent der Stimmen erhielt.
Mit Funaro hat Florenz nun erstmals eine Bürgermeisterin. Ihren Wahlsieg widmete sie Medienberichten zufolge ihrem Großvater Piero Bargellini. Dieser war in den 1960er-Jahren selbst Bürgermeister von Florenz und wurde vor allem für die Rettung von Einwohnern und Kunstschätzen während einer katastrophalen Flut im November 1966 mit mehreren Toten verehrt.
Schmidt trat als Bewerber einer Bürgerliste mit Unterstützung des rechten Lagers an. Die 360.000-Einwohner-Stadt wählt traditionell eher links, weshalb Funaro die besseren Chancen zugeschrieben worden waren. Der gebürtige Freiburger setzte im Wahlkampf auf Themen wie Sicherheit und den Kampf gegen den Massentourismus. Amtsinhaber Dario Nardella von den Sozialdemokraten durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.
Schmidts Bewerbung wurde getragen von der rechten Koalition unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Deren Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) hat ihre Ursprünge in der postfaschistischen Bewegung. Schmidt war acht Jahre lang Direktor der Uffizien, einem der wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Seit Januar leitet er das Museum Capodimonte in Neapel. Derzeit ist er beurlaubt. Schmidt hatte vor der Wahl erklärt, im Fall einer Niederlage in seinen Job zurückkehren zu wollen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP