"Enorme Herausforderungen" Deutschland stockt Hilfen für Moldau auf
05.04.2022, 11:52 Uhr
Auch Annalena Baerbock (Mitte) nimmt an der Unterstützerkonferenz für Moldau teil. Neben ihr Bogdan Aurescu, Außenminister Rumäniens, Natalia Gavrilita, Ministerpräsidentin Moldawiens, Jean-Yves Le Drian, Außenminister Frankreichs, und Nico Popescu, Außenminister Moldawiens.
(Foto: picture alliance / photothek)
Die Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Proportional zur eigenen Bevölkerung nimmt sie von allen Aufnahmeländern die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Die Bundesrepublik will das Land daher mit weiteren Finanzspritzen unterstützen.
Anlässlich der Geberkonferenz für die Republik Moldau erhöht Deutschland seine Entwicklungshilfe: Das Unterstützungspaket der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werde von 35 auf 40 Millionen Euro aufgestockt, erklärte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Mittel sollten Moldau vor allem bei der Unterbringung und Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus dem Nachbarland Ukraine helfen.
Moldau stehe vor "enormen Herausforderungen", erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze von der SPD. "Wir wollen die Republik Moldau dabei unterstützen, geflüchteten Menschen aus der Ukraine schnell und flexibel zu helfen." Das umfasse beispielsweise Unterstützung für moldauische Kommunen, die Geflüchtete aufnehmen und dafür die soziale Infrastruktur ausbauen, von Schulen und Kindergärten bis hin zu Unterkünften.
Eines der ärmsten Länder Europas
Fast 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine halten sich aktuell in dem Land mit 2,6 Millionen Einwohnern auf, das zu den ärmsten Ländern Europas zählt. Der Finanzbedarf des Staates wird in den kommenden drei Jahren auf rund 480 Millionen US-Dollar (umgerechnet gut 430 Millionen Euro) geschätzt.
Die Republik Moldau beherberge mit vier Prozent proportional zur eigenen Bevölkerung den größten Anteil Geflüchteter aus der Ukraine von allen Aufnahmeländern und habe mit starken wirtschaftlichen Auswirkungen zu kämpfen, erklärte das Ministerium. Zudem sei das Land durch die fast 100-prozentige Abhängigkeit von russischem Gas "besonders verwundbar".
Mit der Unterstützer-Konferenz in Berlin will Außenministerin Annalena Baerbock die internationale Hilfe für die Republik Moldau auf den Weg bringen. An der Konferenz nehmen die EU-Mitglieder, die G7-Staaten und weitere Länder teil. Zudem fungieren Frankreich und Rumänien als Co-Gastgeber.
Quelle: ntv.de, can/AFP/dpa