Internetvideo an Asma al-Assad Diplomatenfrauen senden Appell
18.04.2012, 21:27 Uhr
Asma al-Assad mit ihrem Ehemann Baschar beim Gipfel der EU-Mittelmeerunion in Paris 2008.
(Foto: Reuters)
Die Ehefrauen von Uno-Botschaftern überlegen sich eine ganz eigene Form der Diplomatie, um Einfluss auf das syrische Regime zu nehmen. Mit einem Video im Internet richten sie sich direkt an die syrische First Lady Asma al-Assad und wollen so an ihre Menschlichkeit appellieren.
Mit einem ungewöhnlichen Video-Appell haben sich die Ehefrauen der UN-Botschafter aus Deutschland und Großbritannien an Asma al-Assad, die Frau von Syriens Präsident Baschar al-Assad, gewandt. "Stoppe deinen Mann" heißt es in dem vier Minuten langen Film, den Huberta von Voss Wittig, die Frau des deutschen UN-Botschafters Peter Wittig, gemeinsam mit Sheila Lyall Grant im Internet veröffentlicht hat. Die dazugehörende Online-Petition verzeichnet bereits über 7000 Unterschriften.
"Wir sind überwältigt von dem Zuspruch", sagte von Voss Wittig. "Die Klicks bei YouTube sind in den letzten Stunden explodiert". Die Frau des deutschen Botschafters betonte, dass es sich um eine reine Privatinitiative handele. Sie sei durch die erfolgreiche Evakuierung von zwei Kindern in einer privaten Hilfsaktion wachgerüttelt worden und habe sich auf ihr "starkes internationales Netzwerk" besonnen.
Das Video habe keinen Pfennig gekostet, sagte von Voss Wittig weiter. Alle Beteiligten hätten sich freiwillig zur Verfügung gestellt. Der Film zeigt abwechselnd Bilder einer schick zurechtgemachten Asma al-Assad und von Opfern des Konfliktes. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind seit März 2011 mehr als 9000 Menschen getötet worden. "Steh für den Frieden auf, Asma. Sprich jetzt. Zum Wohl deines Landes. Stoppe deinen Mann", heißt es.
Immer wieder wird eine strahlende Asma al-Assad gezeigt, zum Teil in der Menge neben ihrem Mann, oft mit syrischen Kindern. "Was ist mit dir passiert, Asma?", fragt eine Frauenstimme, bevor im nächsten Bild verwundete, blutverschmierte und sterbende Kinder zu sehen sind. "Das könnten alles deine Kinder sein. Das sind deine Kinder." Syriens First Lady könne sich nicht weiter hinter ihrem Mann verstecken, sie müsse handeln.
Bisher habe die Frau des syrischen Präsidenten nicht reagiert, sagte Wittig. "Aber wir sind uns ganz sicher, dass unsere moralische Botschaft ihre Wirkung nicht verfehlen wird." Wenn Asma al-Assad nicht darauf auf sie eingehe, "ist das auch eine Aussage. Dann hat sie ihre Chance verpasst."
Quelle: ntv.de, dpa