Politik

Einsatz in türkischer Kurdenstadt Diyarbakirs Bürgermeisterin festgenommen

Am Flughafen abgeführt: Gültan Kisanak

Am Flughafen abgeführt: Gültan Kisanak

(Foto: AP)

Zwei Bürgermeister regieren die türkische Kurdenmetropole Diyarbarkir - die Polizei nimmt im Zuge von Terrorermittlungen beide fest. Die Stadt ist zwischen der Regierung und der PKK umkämpft.

Die beiden Bürgermeister der Kurdenmetropole Diyarbakir im Südosten der Türkei sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen im Zuge von Anti-Terror-Ermittlungen festgenommen worden. Gültan Kisanak und Firat Anli seien in Gewahrsam genommen worden, sagten Vertreter der Sicherheitsbehörden. Im Umfeld des Rathauses waren dutzende Polizisten, gepanzerte Fahrzeuge und Wasserwerfer im Einsatz.

Die Bürgermeisterin Kisanak wurde am Flughafen festgenommen, ihr Kollege Anli in seiner Wohnung, wie die Vertreter der Sicherheitsbehörden weiter mitteilten. Sie üben gemeinsam das Bürgermeisteramt aus. Diyarbakir wird immer wieder von Kämpfen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Anhängern der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) erschüttert. Die PKK wird von der türkischen Regierung als Terrororganisation bezeichnet.

Die Regierung in Ankara hatte im September 28 gewählte Bürgermeister abgesetzt. 24 von ihnen wurden wegen mutmaßlicher Kontakte zur PKK aus dem Amt entfernt, die vier übrigen wegen Verbindungen zur Gülen-Bewegung. Die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen wird von der Regierung in Ankara für den gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli verantwortlich gemacht.

Der mehrheitlich kurdische Südosten der Türkei kommt seit dem Ende eines Waffenstillstands zwischen der PKK und der Armee im Juli 2015 nicht mehr zur Ruhe. Seither wurden mehr als 600 Mitglieder der Sicherheitskräfte und mehr als 7000 PKK-Kämpfer getötet.

Quelle: ntv.de, rpe/AFP

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