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"Pläne helfen Amerikanern nicht" Demokratin greift Trump und Musk in Gegenrede scharf an

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Elissa Slotkin glaubt, Trump wolle Billionen Dollar an die reichsten US-Amerikaner weitergeben.

Elissa Slotkin glaubt, Trump wolle Billionen Dollar an die reichsten US-Amerikaner weitergeben.

(Foto: via REUTERS)

Nach der Wahlniederlage liegt die Partei der US-Demokraten am Boden - und berappelt sich im Schatten der Trump-Regierung nur langsam. Im Kongress tritt die bislang eher unbekannte Elissa Slotkin ins Rampenlicht. Neben dem US-Präsidenten kritisiert sie auch dessen Helfer Elon Musk mit deutlichen Worten.

Nach US-Präsident Donald Trumps Ansprache an den Kongress hat eine erst kürzlich vereidigte demokratische Senatorin die Gegenrede gehalten. Nachdem der Präsident eine Rede in Rekordlänge abgeliefert hatte, versprach Elissa Slotkin sich kürzer zu fassen. Slotkin griff vor allem Trumps Wirtschaftspläne auf. Er habe "große Töne in Sachen Wirtschaft gespuckt", sagte sie. "Aber es ist immer wichtig, das Kleingedruckte zu lesen. Also: Helfen seine Pläne den Amerikanern tatsächlich, voranzukommen?", fragte die Demokratin und gab sofort ihre Antwort auf die Frage: "Nicht einmal annähernd."

Sie sagte, der Präsident sei mit dem Abbau des Regierungsapparates auf der Suche nach Billionen von Dollar, die er an die reichsten Amerikaner - "seine Milliardärsfreunde" - weitergeben wolle. Um das zu erreichen, werde er die Bürger in jedem Bereich ihres Lebens zur Kasse bitten, sagte Slotkin. "Seine Zölle auf Verbündete wie Kanada werden die Preise für Energie, Holz und Autos in die Höhe treiben - und einen Handelskrieg auslösen, der der Industrie und den Landwirten schaden wird", argumentierte sie. Trump behauptete das Gegenteil und sagte in seiner Rede, Importzölle würden Amerika wieder "reich und groß" machen.

In der Zwischenzeit, so prophezeit es die Demokratin, werde die Staatsverschuldung nicht sinken, sondern steigen. Außerdem könne sich die neue Regierung sehr wohl an den Sozialversicherungsleistungen vergreifen, sagte Sonkin. "Der Präsident behauptet, dass er das nicht tun wird, aber Elon Musk nannte die Sozialversicherung gerade 'das größte Schneeballsystem aller Zeiten'." Damit leitete sie zu Musk über und fragte: "Gibt es irgendjemanden in Amerika, dem es recht ist, dass er und seine Bande von 20-Jährigen ihre eigenen Computerserver benutzen, um in Ihren Steuererklärungen, Ihren Gesundheitsdaten und Ihren Bankkonten zu stöbern?"

"Reagan hätte sich im Grab umgedreht"

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Auch den verbalen Angriff auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office vergangenen Freitag verurteilte Sonkin: "Präsident Trump liebt es, 'Frieden durch Stärke' zu versprechen. Diesen Satz hat er eigentlich von Ronald Reagan geklaut. Aber lassen Sie mich Ihnen sagen, dass sich Reagan nach dem Spektakel, das sich letzte Woche im Oval Office abgespielt hat, im Grab umdrehen muss." Die Szene im Oval Office sei nicht nur eine "schlechte Folge Reality-TV" gewesen, sondern habe Trumps Einstellung zur Welt verdeutlicht: "Er glaubt daran, sich mit Diktatoren wie Wladimir Putin anzufreunden und unseren Freunden wie Kanada die Zähne zu zeigen."

Zum Ende ihrer Rede hatte die Demokratin aber auch Zuspruch für das amerikanische Volk übrig. "Machen Sie sich keinen Moment lang vor, dass die Demokratie nicht wertvoll und erhaltenswert ist", sagte sie und ermutigte Bürger, sich politisch zu engagieren. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir als Land einen bedeutenden und stürmischen Wandel erleben. Ich habe Geschichte studiert, und wir haben schon früher Zeiten politischer Instabilität durchlebt. Und letztendlich haben wir uns dafür entschieden, dieses Land immer wieder zum Besseren zu verändern."

Quelle: ntv.de, rog/AP

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