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US-Medien zu Trump-Urteil "Ein Moment der persönlichen Erschütterung"

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Sogar Donald Trump, dem nachgesagt wird, ein Narzisst zu sein, nahm das Urteil sichtlich mit. Aber nur kurze Zeit.

Sogar Donald Trump, dem nachgesagt wird, ein Narzisst zu sein, nahm das Urteil sichtlich mit. Aber nur kurze Zeit.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Das Urteil gegen Donald Trump im Schweigegeld-Prozess schlägt hohe Wellen. Schuldig in allen Anklagepunkten lautet die einstimmige Entscheidung der zwölf Geschworenen. Nachdem der Ex-Präsident sich kurz erschüttert gezeigt hatte, schaltete er kurz darauf in den Angriffsmodus und begann eine Spendensammlung für seinen Wahlkampf. Auch in der US-Medienlandschaft wird das Urteil breit diskutiert. Über allem steht dabei eine Frage, die aktuell niemand so richtig beantworten kann: Wie wirkt sich das Urteil auf die Präsidentschaftskandidatur aus?

"Politico": "Wochenlang, selbst als sich der Prozess und seine geschmacklosen Details entfalteten, bewegten sich die Umfragewerte im Präsidentschaftsrennen kaum. Aber eine Verurteilung bringt Trump in völlig neues Terrain. Zumindest einige Umfragen deuten darauf hin, dass Trump im November einen hohen Preis zahlen könnte."

"New York Times": "In einem bescheidenen Gerichtssaal in Lower Manhattan wurde am Donnerstag ein ehemaliger US-Präsident und derzeitiger republikanischer Standartenträger in 34 Anklagepunkten wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen verurteilt. Die Entscheidung der Jury und die im Prozess präsentierten Fakten sind eine weitere - vielleicht die bislang deutlichste - Erinnerung an die vielen Gründe, warum Donald Trump für das Amt ungeeignet ist."

"Washington Post": "Das Urteil ist eine außerordentliche Niederlage für den voraussichtlichen Kandidaten der Republikaner, der während des gesamten Prozesses fast täglich Tiraden außerhalb des Gerichtssaals von sich gab, in denen er das Justizsystem anprangerte und seine Unschuld beteuerte. (...) Das Urteil versetzt das Land in eine nie dagewesene Lage, und seine Auswirkungen werden in den kommenden Monaten in der gesamten US-Politik nachhallen."

"New York Post": "Ob das Urteil Trumps Chancen im November tatsächlich schaden wird, ist eine große Unbekannte: Einige Umfragen deuten sogar darauf hin, dass der Schuldspruch ihm bei den wahrscheinlichen Wählern helfen wird - weil es ein Beweis dafür ist, dass die Demokraten das Justizsystem gegen ihn instrumentalisiert haben."

"USA Today": "Trumps Verurteilung ist ein weiterer historischer Moment, dessen Auswirkungen auf die Präsidentschaftswahlen 2024 ungewiss sind. Er ist nicht von der Kandidatur ausgeschlossen, und obwohl Umfragen darauf hindeuten, dass eine Verurteilung seinen Aussichten schaden würde, haben sich prominente republikanische Unterstützer schnell auf seine Seite geschlagen."

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CNN: "Trumps Verurteilung durch ein einstimmiges New Yorker Geschworenengericht war der schmerzlichste Tiefpunkt in einem turbulenten Leben der Verweigerung von Rechenschaft, das finanzielle Höhen und Tiefen, drei Ehen, Fernsehstars, häufige Zusammenstöße mit dem Gesetz, den Triumph seines Außenseiter-Wahlsiegs 2016, eine normzerstörende Präsidentschaft und den Versuch, die Demokratie zu zerstören, um nach der Niederlage 2020 an der Macht zu bleiben, umfasst. Seinem roten Gesicht vor dem Gerichtssaal nach zu urteilen, war das Urteil ein Moment der persönlichen Erschütterung. In Anbetracht der Tatsache, dass er gute Chancen hat, der nächste Präsident zu werden, wird dies sicherlich auch zu einer ernsten nationalen Prüfung werden."

"Wall Street Journal": "Das Urteil bringt einen unvorstellbaren Joker in das Rennen zwischen Trump und Präsident Biden, das seit Monaten zu stagnieren scheint, da Trump in den umkämpften Staaten, die über den Sieger entscheiden werden, einen knappen Vorsprung hat."

Quelle: ntv.de, rog

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