Politik

Moskau beschuldigt Briten Drohne beschädigt russisches Kriegsschiff auf Krim

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Laut Kreml sind die Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte an dem UN-Abkommen für den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen beteiligt.

(Foto: picture alliance/dpa)

16 Drohnen werden nach russischen Angaben auf die Schwarzmeerflotte auf der Krim abgefeuert. Eine trifft demnach das Minensuchboot "Ivan Golubez". Moskau spricht von "einem Terroranschlag" - und will eine Verbindung zu den Explosionen an den Nord-Stream-Gasleitungen erkannt haben.

Bei den Drohnenangriffen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in Sewastopol ein Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte getroffen worden. Das Minenräumschiff "Iwan Golubez" und auch Anlagen in einer Bucht seien leicht beschädigt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Angriffe seien unter Anleitung britischer Spezialisten in der Ukraine erfolgt. Diese Einheiten seien auch für die Anschläge auf die Ostsee-Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 im September verantwortlich, behauptete das Ministerium.

"Heute Morgen um 4.20 Uhr ist vom Kiewer Regime ein Terroranschlag auf die Schiffe der Schwarzmeerflotte verübt worden", erklärte das Ministerium. Insgesamt seien 16 Drohnen auf Sewastopol abgefeuert worden, neun unbemannte Flugdrohnen und sieben Marinedrohnen. Die meisten seien abgefangen worden. Dennoch wiesen das Minensuchboot "Ivan Golubez" und eine Befestigung im Hafen leichte Schäden auf - von Beschädigungen am Flaggschiff "Admiral Makarow" ist keine Rede.

Das Ministerium wies darauf hin, dass die Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte an dem unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossenen Abkommen für den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen beteiligt seien. Russland hatte immer wieder gedroht, das Abkommen im Fall von Terror- oder Sabotageakten platzen zu lassen.

Aufruf: Keine Videos teilen

Zuvor hatte der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschaejew, über Angriffe informiert. Er forderte die Einwohner auf, keine Videos vom Drohnenangriff in den sozialen Medien zu veröffentlichen. "Es sollte jedem klar sein, dass ukrainische Nazis solche Informationen dringend benötigen, um zu verstehen, wie die Verteidigung unserer Stadt aufgebaut ist", sagt er. Laut Razvozhaev wurde durch den Angriff am Morgen keine "zivile Infrastruktur" beschädigt.

Nach Angaben der Behörden wurde der Fährverkehr in der Bucht sicherheitshalber eingestellt. Sewastopol ist wichtig als Basis der Schwarzmeerflotte. Die Ukraine hatte immer wieder erklärt, sich die von Russland seit 2014 besetzte Krim zurückzuholen. Seit Monaten werden dort immer wieder Drohnen abgeschossen. Erst am Donnerstag hatte Raswoschaejew mitgeteilt, dass eine Drohne beim Anflug auf ein Kraftwerk abgefangen worden sei. Immer wieder wird die Halbinsel auch von Explosionen erschüttert, für die Russland die Ukraine verantwortlich macht.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 29. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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