Angriff auf Öl-Anlagen Drohnen sollen aus Iran stammen
16.09.2019, 17:36 Uhr
Unklar ist noch immer, von wo die Waffen auf die Ölanlagen abgefeuert wurden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für den Angriff zweier Drohnen auf saudi-arabische Öl-Raffinerien zeigen sich Huthi-Rebellen verantwortlich. Eine Militärkoalition geht davon aus, dass die Waffen aus dem Iran stammen. Viele Fragen zu den Angriffen bleiben jedoch offen.
Bei den Angriffen auf zwei Öl-Anlagen in Saudi-Arabien sind nach Angaben der im Jemen kämpfenden Militärkoalition Waffen aus dem Iran zum Einsatz gekommen. Bei der noch laufenden Untersuchung deute alles darauf hin, "dass die Waffen, die bei beiden Angriffen genutzt wurden, aus dem Iran stammten", erklärte der Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, Turki al-Maliki. Erste Ermittlungen weisen laut al-Maliki darauf hin, dass Drohnen des Typs "Ababil" eingesetzt worden seien. Nun werde untersucht, von wo aus die Waffen abgefeuert wurden.
Jemens Huthi-Rebellen verfügen über Drohnen des Typs "Kasef-1", die nach Ansicht von UN-Experten nahezu identisch mit dem iranischen Typ "Ababil" sind. Diese unbemannten Flugzeuge haben eine Reichweite von 100 bis 150 Kilometern. Die am Wochenende angegriffenen saudischen Ölanlagen liegen von der Grenze zum Jemen allerdings etwa 800 Kilometer entfernt. Im Juli dieses Jahres hatten die Huthis neue Drohnentypen der Öffentlichkeit vorgestellt. Experten gehen davon aus, dass diese eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern haben könnten.
Die mutmaßlichen Drohnenangriffe auf zwei Anlagen des Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais im Osten Saudi-Arabiens waren am Samstag erfolgt. Zu den Attacken bekannten sich die Huthi-Rebellen aus dem Nachbarland.
Die USA machten jedoch den Iran verantwortlich. "Der Iran hat einen beispiellosen Angriff auf die globale Energieversorgung verübt", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo. Auch US-Präsident Donald Trump twitterte: "Es besteht Grund zu der Annahme, dass wir den Täter kennen." Teheran wies die Anschuldigungen entschieden zurück.
Einer von mehreren Drohnenangriffen
Die Huthi-Rebellen drohten mit weiteren Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien und forderten Ausländer auf, sich von den Anlagen fernzuhalten. Die saudi-arabische Führung müsse damit rechnen, dass die Huthis mit ihrem "langen Arm" jeden beliebigen Ort "zu jedem Zeitpunkt" erreichen könnten, erklärte ihr Sprecher Jahja Sari. Ausländer sollten sich in den Anlagen nicht aufhalten, "weil sie weiter in unserer Reichweite sind und erneut ins Visier genommen werden könnten".
Die Huthi-Rebellen hatten in den vergangenen Monaten mehrere Raketen- und Drohnenangriffe auf das Nachbarland Saudi-Arabien verübt. Im August reklamierten die Huthis einen Angriff auf ein Ölfeld im Osten des Königreichs für sich. Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Quelle: ntv.de, ibu/AFP/dpa