EU-Staaten diskutieren Abwehr Dänemark meldet Drohnen über größter Militärbasis des Landes
27.09.2025, 11:33 Uhr Artikel anhören
Ein AWACS-Aufklärer auf dem Militärstützpunkt Karup. (Archivbild)
(Foto: IMAGO/Björn Trotzki)
Die Sichtungen unbekannter Flugobjekte über Dänemark nehmen kein Ende. Nach zivilen Flughäfen soll nun ein Militärstützpunkt betroffen sein, der größte des Landes. Bei der möglichen Herkunft der Drohnen wird oft auf Russland gezeigt. Östliche EU-Staaten wollen darauf reagieren.
Die dänischen Behörden haben einen erneuten Drohnen-Vorfall gemeldet. Über dem größten Militärstützpunkt des Landes seien am Freitagabend mehrere Stunden lang ein bis zwei nicht identifizierte Drohnen gesichtet worden, sagte ein Polizeisprecher mit Blick auf die Militärbasis Karup. Demnach ist unklar, woher die Flugkörper kamen. "Wir haben sie nicht abgeschossen", sagte der Polizeisprecher.
Der Luftwaffenstützpunkt Karup teilt sich die Start- und Landebahnen mit dem zivilen Flughafen Midtjylland. Dieser wurde wegen der Drohnensichtung kurzzeitig geschlossen. Flüge waren der Polizei zufolge aber nicht betroffen, da zu diesem Zeitpunkt keine Verbindungen geplant gewesen seien.
In den vergangenen Tagen hatte es in Dänemark mehrere Drohnen-Überflüge an Flughäfen gegeben. In der Nacht zum Donnerstag waren solche unbemannten Flugkörper über den Flughäfen Aalborg, Esbjerg und Sönderborg sowie über dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup entdeckt worden. Bereits in der Nacht zum Dienstag musste der Flugbetrieb am Kopenhagener Flughafen eingestellt werden, weil mehrere große Drohnen stundenlang über das Gelände geflogen waren.
Östliche EU-Staaten diskutieren "Drohnenwall"
Regierungschefin Mette Frederiksen sprach nach den Vorfällen der vergangenen Tage von "hybriden Angriffen". Bisher gibt es keine Hinweise darauf, wer für die Vorfälle verantwortlich ist. Russland hat jegliche Verwicklung zurückgewiesen.
Die EU will angesichts der Vorfälle den Aufbau eines Abwehrsystems gegen unbemannte Luftfahrzeuge vorantreiben. Am Freitag berieten Vertreter der acht an Russland oder die Ukraine angrenzenden EU-Mitgliedstaaten sowie Dänemark und der Ukraine per Videoschaltung über den sogenannten Drohnenwall.
Am Mittwoch richtet Dänemark als derzeitiger EU-Ratsvorsitzender einen informellen Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen aus, an den sich ein Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) anschließt. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz will zu beiden Treffen in die dänische Hauptstadt fliegen.
Quelle: ntv.de, als/AFP