Politik

Fake-News zur Coronakrise EU: Viele Virus-Lügen kommen aus Russland

Laut EU-Kommission kommen Fehlinformationen auch von Quellen, die mit dem Kreml zu tun haben.

Laut EU-Kommission kommen Fehlinformationen auch von Quellen, die mit dem Kreml zu tun haben.

(Foto: picture alliance / Christian Cha)

Im Internet werden zum Coronavirus unzählige Falschmeldungen verbreitet. Laut der EU-Kommission stammen viele der Fake News aus russischen Quellen. Ein Kremlsprecher weist die Vorwürfe zurück und spricht von "russophober Besessenheit".

Viele falsche Informationen zur Coronakrise kommen nach Feststellung der EU-Kommission derzeit aus russischen Quellen. Die Fehlinformationen und Lügen würden unter anderem aus Russland oder von russischen Servern verbreitet sowie von Quellen, die mit dem Kreml zu tun hätten.

"Seit dem Ausbruch haben wir die Beobachtung intensiviert", sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. Mit der Kampagne "EU vs Disinformation" versuche der Auswärtige Dienst der Gemeinschaft, dem entgegenzuwirken. Einige Internetplattformen hätten schon eigene Schritte unternommen und löschten falsche Angaben zu der Epidemie. "Wir sind dazu mit den Plattformen im Kontakt", sagte Kommissionssprecher Johannes Bahrke. "Wir verfolgen das sehr aktiv und sehr nahe."

Wenn Russland von der EU darauf angesprochen werde, distanziere sich der Kreml von diesen Quellen, sagte der Kommissionssprecher für Außenbeziehungen, Peter Stano. Die EU stelle jedoch fest, dass die Quellen in Russland säßen oder mit dem Kreml verbunden seien. Panik und Misstrauen zu säen, sei beim Thema Covid-19 fehl am Platze, erklärte Stano weiter: "Es geht um Menschenleben."

Der Sprecher forderte die EU-Bürger auf, Informationen im Zweifelsfall lieber doppelt und dreifach zu prüfen: "Schauen Sie auf die Quellen. Informieren Sie sich in Quellen, denen Sie vertrauen! Seien Sie vorsichtig!" Die Generaldirektion Gesundheit der EU-Kommission gibt eigene Hinweise zum Coronavirus auf ihrer Website.

Der Kreml in Moskau kritisierte die Vorwürfe der EU als weiteres Zeichen für eine russlandfeindliche Haltung. Es gebe nicht ein konkretes Beispiel und einen Nachweis für diese haltlosen Behauptungen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Von der Idee her sollte die russophobe Besessenheit in dieser aktuellen Lage sinken. Aber offenkundig geht das nicht", sagte Peskow.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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