Politik

Geheimer Entwurf der Kommission EU plant Gebühr für Päckchen von Temu, Shein und Co.

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Die Menge an Billigpaketen, die direkt von Verkäufern aus China oder anderen Ländern an Kunden in Europa geschickt werden, überlasten die Zollämter.

Die Menge an Billigpaketen, die direkt von Verkäufern aus China oder anderen Ländern an Kunden in Europa geschickt werden, überlasten die Zollämter.

(Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie)

Seit einiger Zeit sorgen Temu, AliExpress und auch Shein für Begeisterung bei europäischen Kunden. Sie erhalten ihre Bestellungen direkt ab Werk - oft aus China -, was für niedrige Preise sorgt. Die EU stört sich an dieser Praxis und will jetzt wohl eine Gebühr einführen, um den Zoll zu entlasten.

Die EU-Kommission will einem Medienbericht zufolge eine Gebühr auf Päckchen von Online-Händlern wie Temu und Shein einführen, um die enorme Flut an teilweise gefälschten und unsicheren Waren besser kontrollieren zu können. Außerdem sollen Online-Händler in Zukunft kontrollieren, dass die auf ihren Plattformen angebotenen Produkte legal sind und EU-Sicherheitsnormen entsprechen, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Entwurf der EU-Kommission berichtet.

Darin schlage die Kommission den Mitgliedstaaten und dem Europaparlament vor, "eine Bearbeitungsgebühr für Artikel des elektronischen Handels zu erheben", die in individuellen Päckchen importiert werden. Mit der Gebühr sollten die Zollbehörden der EU-Staaten entschädigt werden für die höheren Kosten, die "bei der ordnungsgemäßen Kontrolle dieser Waren, die direkt an die Verbraucher geliefert werden, entstehen".

Die schiere Menge dieser Billig-Pakete, die direkt von Verkäufern aus China oder anderen Drittstaaten an Kunden in Europa geschickt werden, überlasten die Zollämter, wie die Kommission in dem noch geheimen Papier warnte. Verbraucherschützer und Umweltbehörden beklagen, dass deshalb Kontrollen und eine Garantie auf europäische Sicherheits- und Umweltstandards kaum möglich seien.

USA stoppen China-Päckchen

Mitten im neuen Handelskonflikt zwischen Washington und Peking lässt die US-Post vorerst keine Pakete und Päckchen aus China und Hongkong mehr ins Land. Der Stopp gelte bis auf Weiteres, teilte die Postbehörde USPS mit. Die Post machte auf Nachfrage zunächst keine Angaben zu den Gründen für die Aussetzung.

Eine wahrscheinliche Ursache könnte sein, dass US-Präsident Donald Trump bei der Verhängung zusätzlicher Zölle von zehn Prozent für Waren aus China auch die generelle Ausnahme für Pakete mit einem Warenwert unter 800 Dollar aufhob. Dank dieser sogenannten De-Minimis-Regelung lieferten chinesische Online-Händler wie Temu, AliExpress und Shein bisher Artikel in die USA. Nun müssten auch diese Pakete durch den Zoll gehen.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts

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