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Hoffnung auf Einigung mit Trump EU verschiebt Gegenzölle auf US-Produkte

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Wer in Europa amerikanischen Whiskey kaufen will, muss noch nicht tiefer in die Jeans-Tasche greifen.

Wer in Europa amerikanischen Whiskey kaufen will, muss noch nicht tiefer in die Jeans-Tasche greifen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kurz nach seinem Amtsantritt verhängt US-Präsident Trump Zölle auf EU-Stahl und -Aluminium. Die Europäer reagieren mit Gegenzöllen, doch einige Top-Politiker warnen vor einer Eskalation. Nun werden die Maßnahmen verschoben - um mehr Zeit für Verhandlungen mit Washington zu gewinnen.

Im Handelsstreit mit den USA verschiebt die Europäische Union ihre Gegenzölle auf US-Produkte um zwei Wochen auf Mitte April. "Die am 12. März von der EU verkündeten Gegenmaßnahmen werden alle Mitte April in Kraft treten", erklärte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Die Verschiebung der ursprünglich für den 1. April geplanten Aufschläge gebe der EU "mehr Zeit" für Verhandlungen mit der US-Regierung.

Am Mittwoch vergangener Woche waren von US-Präsident Donald Trump beschlossene US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle von Trumps zweiter Amtszeit, von denen die EU und ihre Mitgliedsländer direkt betroffen sind.

Brüssel reagierte mit Gegenzöllen auf ausgewählte US-Produkte wie Jeans, Whiskey und Motorräder, die ab dem 1. April greifen sollten und nun verschoben wurden. Trump drohte infolge der Gegenmaßnahmen wiederum mit Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke. Das würde vor allem Frankreich treffen. Deutschland wäre insgesamt aber wegen seiner starken Exportabhängigkeit einer der großen Verlierer eines Handelskrieges.

Die EU-Zölle sind dieselben, die bereits während Trumps erster Amtszeit als Reaktion auf damalige US-Aufschläge auf Stahl und Aluminium eingeführt worden waren. Sie sollen besonders republikanisch geführte US-Bundesstaaten treffen und in den kommenden Wochen weiter ausgeweitet werden.

In Europa gab es zuletzt auch warnende Stimmen, den Handelsstreit nicht mit Gegenmaßnahmen noch anzufachen. Frankreichs Ministerpräsident Francois Bayrou sagte, die EU habe mit den Zöllen auf Whiskey womöglich einen Fehler gemacht. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sagte, sie sei nicht sicher, ob eine Spirale von Zöllen und Gegenzöllen eine gute Vorgehensweise sei.

Quelle: ntv.de, uzh/AFP/rts

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