Politik

Hodges erwartet neue Phase Ehemaliger US-Militär: "Entscheidendes Terrain ist die Krim"

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Im Oktober vergangenen Jahres wurde bereits die Krim-Brücke - ein Prestigeprojekt Putins - bei einem Angriff schwer beschädigt.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Bleibt die Krim dauerhaft in russischer Hand? Der ehemalige Oberkommandierende der US-Armee in Europa, Hodges, glaubt nicht, dass sich Kiew mit der Annexion abfinden wird. Vielmehr werde es in Kürze die "Bedingungen für die letztendliche Befreiung der Krim" festlegen, sagt er.

Einem ehemaligen hochrangigen US-Militär zufolge könnte der Krieg in eine neue Phase eintreten. "Das entscheidende Terrain für diesen Krieg ist die Krim. Die ukrainische Regierung weiß, dass sie sich nicht damit abfinden kann, dass Russland die Kontrolle über die Krim behält", zitiert das US-amerikanische Nachrichtenportal "Business Insider" den ehemaligen Oberkommandierenden der US-Armee in Europa, Ben Hodges.

Ex-US-General Ben Hodges: "Die Russen müssen verlieren – sonst versuchen sie es in zwei oder drei Jahren wieder".

Ex-US-General Ben Hodges ist davon überzeugt: "Die Russen müssen verlieren – sonst versuchen sie es in zwei oder drei Jahren wieder."

(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/d)

"In den nächsten Monaten wird die Ukraine die Bedingungen für die letztendliche Befreiung der Krim festlegen", so Hodges. Ihm zufolge wird die Ukraine "niemals sicher sein" oder seine Wirtschaft wieder aufbauen können, solange Russland die Krim behält.

Allerdings könnte ein solcher Kampf um die Rückeroberung der Krim äußerst blutig werden. US-Generalstabschef Mark Milley hatte im November gesagt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Ukraine Russland in absehbarer Zeit von der Krim vertreiben werde, sei "militärisch nicht sehr hoch". Die Krim dient als Basis für russische Flugzeuge und Kriegsschiffe, die die Ukraine angreifen. Russland hat 2014 die Halbinsel völkerrechtswidrig annektiert, Präsident Wladimir Putin bezeichnet sie als "heiliges Land" für Russland.

Kommt eine neue Einberufungswelle?

Das britische Verteidigungsministerium geht indes davon aus, dass sich die russischen Behörden wahrscheinlich die Option einer weiteren Runde von Einberufungen im Rahmen der "Teilmobilisierung" offen halten. Dies schreibt das Ministerium in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.

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Am 22. Januar 2023 hatten demnach Medien berichtet, dass russische Grenzschutzbeamte kirgisische Arbeitsmigranten mit Doppelpass an der Ausreise aus Russland hinderten. Dabei teilten sie den Männern mit, dass ihre Namen auf Mobilisierungslisten stünden. Einen Tag später erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow, dass der Erlass über die "Teilmobilisierung" weiterhin in Kraft bleibe, da er zur Unterstützung der Arbeit der Streitkräfte notwendig sei. Beobachter hatten die Frage aufgeworfen, warum die Maßnahme nicht förmlich aufgehoben worden war.

Die russische Führung suche höchstwahrscheinlich weiterhin nach Wegen, um die hohe Zahl der für eine künftige Großoffensive in der Ukraine benötigten Soldaten aufzubringen, schreibt das Verteidigungsministerium in London weiter. Gleichzeitig versuche es, den innenpolitischen Dissens zu minimieren.

Quelle: ntv.de, ghö

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