Mann für IS-Terroristen gehalten Emirate raten von Traditionskleidung ab
03.07.2016, 17:05 Uhr
Traditionskleidung in Abu Dhabi: das weiße Gewand heißt Kandura.
(Foto: imago/ZUMA Press)
In den USA wird ein Geschäftsmann aus den Emiraten festgenommen, weil eine Hotelangestellte ihn für einen Terroristen hält. Der Grund: Der Mann trägt ein arabisches Gewand. Die Behörden in Abu Dhabi reagieren mit einer Kleider-Empfehlung.
Nach der gewaltsamen Festnahme eines Bürgers der Vereinigten Arabischen Emirate in den USA raten die Behörden in Abu Dhabi ihren Landsleuten, bei Reisen ins westliche Ausland auf ihre traditionelle Kleidung zu verzichten. "Besonders an öffentlichen Orten" sollten sie kein weißes Gewand und keine arabische Kopfbedeckung tragen, erklärte das Außenministerium auf Twitter.
Das weiße Gewand, Kandura genannt, war zuvor einem Geschäftsmann aus den Emiraten in Cleveland (Ohio) zum Verhängnis geworden. Der 41-jährige Ahmed Minhali berichtete der Zeitung "Emarat al-Jum", dass ihn die Empfangsdame eines Hotels für einen Kämpfer der Dschihadistmiliz Islamischer Staat gehalten und die Polizei alarmiert habe. Auf einem YouTube-Video ist zu sehen, wie schwerbewaffnete Polizisten den Hotelgast festnehmen, zu Boden werfen, in Handschellen legen und durchsuchen.
Die Beamten seien äußerst brutal gegen ihn vorgegangen, berichtete Minhali. Er sei bewusstlos geworden und erst im Krankenhaus wieder aufgewacht. Der Geschäftsmann hielt sich demnach seit April nach einem Schlaganfall zur medizinischen Behandlung in den USA auf. Die Polizei von Cleveland bestätigte später, dass es zwischen ihm und dem IS keine Verbindungen gebe.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP