Prominente schreiben an Scholz Engelke kämpft für verlängertes 9-Euro-Ticket
31.08.2022, 20:29 Uhr
Mobilität statt Dusch-Verbot: Anke Engelke bei der Verleihung der Grimme Preise
(Foto: picture alliance/dpa)
Mehr als 60 Millionen Mal haben die Deutschen das 9-Euro-Ticket genutzt. Heute läuft der Billig-Tarif aus. In einem offenen Brief an Kanzler Scholz fordern zahlreiche Prominente eine Fortsetzung des "Sommermärchens". Finanzminister Lindner macht Hoffnung auf eine Lösung.
Mitten in die laufende Debatte um eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets meldet sich eine große Gruppe von Prominenten mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort. Das berichtete der Spiegel, dem der Brief vorliegt. Darin fordern die Unterzeichner demnach die sofortige Einführung einer dauerhaft günstigen Nahverkehrs-Karte. "Nutzen Sie die Chance, geben Sie sich einen Ruck und Deutschland das 9-Euro-Ticket", schreiben die Promis laut Bericht. Es sei ein "wichtiger erster Schritt in eine bessere, gerechtere und klimaneutrale Zukunft."
Zu den Unterzeichnern gehören zahlreiche prominente Namen, darunter die Komikerin Anke Engelke, Comedian Torsten Sträter, Klimaaktivistin Luisa Neubauer, Medienmanager Fabian Tobias ("Endemol Shine") und der Arzt und Autor Eckart von Hirschhausen.
Initiator des Briefs ist der Autor und Comedian Sebastian Rabsahl, der unter dem Künstlernamen "Sebastian 23" auftritt und das Ticket nach eigener Aussage selbst kräftig genutzt hat. Nun dürfe es kein einmaliges "Sommermärchen" bleiben. "Für mich ist das 9-Euro-Ticket eine beispiellose Chance, Klimaschutz ohne Entbehrungen, ohne Verbote zu ermöglichen", sagte Rabsahl dem Magazin. Anstelle eines Dusch- oder Ess-Verbots habe man der Bevölkerung Mobilität gegeben: "Die Botschaft war: Du darfst fahren!"
Lindner verkündet Kehrtwende
Gemeinsam mit dem Tankrabatt war das 9-Euro-Ticket Teil des zweiten Entlastungspakets der Ampelkoalition, um die steigenden Energiepreise infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine abzufedern. Beide Maßnahmen wurden am 1. Juni eingeführt und laufen am heutigen Mittwoch aus. Nach Angaben des Verbands der deutschen Verkehrsbetriebe (VDV) wurde das Ticket innerhalb der drei Monate insgesamt 52 Millionen Mal verkauft. Hinzu kamen weitere 10 Millionen Tickets, die an Inhaber eines Abos gingen.
Am Mittag hatte Bundesfinanzminister Lindner angedeutet, er könne sich ein Folgeticket vorstellen. Während der FDP-Politiker eine Anschlusslösung bislang stets abgelehnt hatte, sagte er zum Abschluss der Ampel-Klausur auf Schloss Meseberg, Bundesverkehrsminister Volker Wissing hätte ihn überzeugt. Wissing werde einen deutlich billigeren Nachfolger umsetzen, wenn die Länder mitmachten. Details nannte Lindner nicht.
Quelle: ntv.de, mau