Politik

Putin besucht Türkei im August Erdogan: Ukraine hat NATO-Mitgliedschaft "zweifellos verdient"

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Erstmals seit der russischen Invasion in der Ukraine treffen sich Präsident Selenskyj und sein türkischer Amtskollege in Istanbul. Dabei signalisiert Erdogan seine Unterstützung für eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Gleichzeitig drängt er auf "Friedensgespräche" mit Russland.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Unterstützung für eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zum Ausdruck gebracht. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Ukraine die Mitgliedschaft in der NATO verdient", sagte Erdogan am Freitag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Istanbul. Der türkische Staatschef sagte aber auch, dass im Krieg zwischen Russland und der Ukraine "beide Seiten" zu "Friedensgesprächen zurückkehren" sollten.

Erdogan kündigte zudem an, dass der russische Präsident Wladimir Putin im August erstmals seit Beginn des Angriffskriegs seines Lands gegen die Ukraine die Türkei besuchen werde. Bei den Gesprächen mit Putin soll es Erdogan zufolge auch um eine Verlängerung des am 17. Juli auslaufenden Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides gehen. Er habe darüber mit Selenskyj gesprochen und hoffe, dies im kommenden Monat auch mit Putin zu besprechen, sagte Erdogan und ergänzte: "Wir hoffen, dass das Abkommen verlängert wird."

Auch Selenskyjs Besuch in der Türkei war sein erster seit der russischen Invasion in seinem Land. Der Kreml hatte im Vorfeld erklärt, er beobachte das Treffen genau. Moskau hatte zuletzt versucht, seine wachsende internationale Isolation durch den Aufbau enger Beziehungen zu Erdogan zu durchbrechen.

"Wir werden die Ergebnisse dieser Gespräche sehr genau verfolgen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. "Es wird für uns interessant sein, herauszufinden, was besprochen wurde. Es ist wichtig", fügte er hinzu. Das NATO-Land Türkei hat seit Kriegsbeginn ein gutes Verhältnis sowohl zur Ukraine als auch zu Russland aufrechterhalten.

Biden hält raschen NATO-Beitritt für unrealistisch

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US-Präsident Joe Biden hält einen raschen Beitritt der Ukraine zur NATO für unrealistisch. "Ich glaube nicht, dass sie für die Mitgliedschaft in der NATO bereit ist", sagte Biden in einem am Freitag (Ortszeit) beim US-Sender CNN veröffentlichten Interview-Ausschnitt.

Er glaube, es gebe unter den NATO-Mitgliedstaaten noch keine Einigkeit darüber, ob man die Ukraine "jetzt, mitten im Krieg", in das Bündnis aufnehmen solle oder nicht. Wenn man das täte, sei man auch verpflichtet, jeden Zentimeter des NATO-Territoriums zu verteidigen. Wenn der Krieg dann weiterginge, befänden sich alle NATO-Partner im Krieg.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP/dpa

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